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Keine Versandapotheken nutzen – Direkt bei der örtlichen Apotheke ist man besser aufgehoben

Apotheke

Wer krank oder verletzt ist oder sich unwohl fühlt, der benötigt unter Umständen ein Medikament oder eine Behandlung. Jeder weiß, dass er mit Erkrankungen oder Verletzungen zum Arzt gehen sollte. Dieser untersucht den Patienten und entscheidet, welche Behandlung infrage kommt. Häufig wird das die Verschreibung eines Medikaments sein.

Über diese verordneten Medikamente hinaus können wir uns mit allerlei frei verkäuflichen Medikamenten zur Selbstbehandlung versorgen. Angeboten werden auch Zubereitungen, die ganz allgemein das Wohlbefinden steigern sollen oder von denen sich der Käufer bestimmte, oft auch zweifelhafte, Wirkungen verspricht. Viele dieser medikamentenähnlich aufgemachten Produkte sind sogenannte Nahrungsergänzungsmittel. Überdies gibt es auch Menschen, die dem abstrusen Glauben an die Homöopathie anhängen. Sie glauben daran, dass bestimmte, wissenschaftlich oft unbelegte, Wirkmechanismen von Pflanzen und Stoffen durch Verdünnung in aberwitzigen Dimensionen nicht weniger, sondern sogar mehr werden. Ein physikalisch und chemisch gesehener absoluter Blödsinn. Wissenschaftlich belegen lässt sich die Wirkung solcher homöopathischen Mittel jedenfalls nicht.

Auch wer Produkte für eine spezielle Form der Ernährung oder für die Pflege von pflegebedürftigen Angehörigen benötigt, kann diese problemlos kaufen. Das gilt auch für Behandlungsgeräte, wie TENS-Stimulatoren, Messgeräte wie Blutzucker- und Blutdruckmessgeräte.

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All diese Produkte kann man in Deutschland in niedergelassenen Apotheken bekommen. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten übernimmt zumeist die Krankenkasse den Löwenanteil der Kosten, alles andere muss man meist aus eigener Tasche selbst bezahlen.

Als Alternative zu den niedergelassenen Apotheken mit ihrem Fachpersonal gibt es auch Internetapotheken. Dort kann man seine Rezepte oder Bestellung einreichen und bekommt dann mit erheblicher Verzögerung durch den Versandweg das Gewünschte nach Hause geliefert. Als Vorteil sehen viele Kunden an, dass die Versender auf nicht verschreibungspflichtige Produkte oft Rabatte oder grundsätzlich günstigere Preise anbieten.

Ich persönlich kaufe nicht bei Versandapotheken

Ich benötige leider aufgrund verschiedener chronischer Erkrankungen eine Vielzahl von Medikamenten. Diese verschreibt mir mein Arzt nach sorgfältiger Abwägung. Aus meiner Verwandtschaft weiß ich, dass viele ältere Menschen sehr viele unterschiedliche Medikamente einnehmen. Geht ein Medikament zur Neige, geht man zum Arzt und meldet an der Rezeption seinen Bedarf an. Die Arzthelferinnen drucken dann die entsprechenden Rezepte aus und im Vorbeigehen zeichnet der Arzt diese oft stapelweise ab. Gesehen habe ich auch schon, dass die Arzthelferinnen auf bereits vorher fertig unterschriebene Rezepte zurückgreifen, obwohl das verboten ist.

So können sich also die Patienten ihren ganz persönlichen Medikamentenmix selbst zusammenbestellen. Darunter können auch solche Präparate sein, die der Arzt längst abgesetzt hat. Patienten werden bei der Auswahl ihrer Medizin oft von seltsamen Eingebungen geleitet. Die einen glauben, größere Tabletten würden mehr wirken, andere meinen, eine größer aufgemachte Verpackung bedeute einen Wirkungsvorteil. Und manche haben von medizinisch unerfahrenen Bekannten auch nur einen Floh ins Ohr gesetzt bekommen. Jedenfalls ist es allgemein zu beobachten, dass sich auf so manchem Küchentisch eine durchaus als heikel zu bezeichnende Mischung von gegensätzlich wirkenden und oft Nebenwirkungen auslösenden, unverträglichen Kombinationen von Präparaten ansammeln.

Hier wirken Apotheken als nicht zu unterschätzender Sicherheitsfaktor entgegen. Deshalb ist es jedermann anzuraten, sich eine Apotheke seines Vertrauens zu suchen und sämtliche Medikamente dort zu beziehen.
So können die ApothekerInnen parallel zum Arzt ein Auge darauf haben, dass der Patient keine schädlichen Pharmamixe hortet. Das gilt insbesondere auch dann, wenn der Apothekenkunde zu seinen ärztlich verordneten Medikamenten noch weitere frei verkäufliche Präparate dazu kaufen will.
Auch greifen Leute zu pflanzlichen Präparaten und lassen sich hier von der Irrmeinung leiten, pflanzlich bedeute auch gesund oder auf natürliche Weise harmlos. Vergessen wird dabei, dass einige der stärksten Gifte und viele Bestandteile auch verschreibungspflichtiger Medikamente aus Pflanzen hergestellt werden.
Wenn Patienten dann noch glauben, sie könnten für sie lebenswichtige Medikamente weglassen und durch homöopathische Placebos ersetzen, besteht akute Lebensgefahr.

Meine ApothekerInnen würden es gar nicht zulassen, dass ich mich in so eine Situation begebe. Ganz oft schon kam es zu Rückfragen, was es mit der neuen Verschreibung auf sich hat, weil sich dieses Präparat mit einem anderen nicht vertrage. Das ließ sich immer erklären. Aber es wurde auch schon vorsichtshalber schon mal beim Arzt angerufen, um ein Mißverständnis auszuschließen. In mindestens einem Fall konnte so eine Fehleinnahme von Pillen verhindert werden.

Die Mitarbeiter in meiner Apotheke beraten mich, sie erklären mir nicht nur die Einnahme, sondern weisen auch auf bestimmte Umstände hin, die zu beachten sind. Die Anwendung von speziellen Applikatoren beispielsweise wird ganz genau gezeigt, damit ich keinen Fehler machen kann.

Außerdem ist meine Apotheke an das übliche Netzwerk von Medikamentengroßhändlern angeschlossen und kann jedes Medikament innerhalb weniger Stunden besorgen, sollte es mal nicht vorrätig sein. So muss ich nicht von Apotheke zu Apotheke laufen und mir meinen Bedarf zusammensuchen.

Geht es mir mal nicht so gut, liefert die Apotheke mir meinen Einkauf selbstverständlich am selben Tag frei Haus, ohne Versandkosten! Und die Apotheken unterhalten einen Apothekennotdienst, bei dem ich nachts, an Wochenenden und an Feiertagen wichtige Medizin immer kaufen kann.

Und wenn ich eine Frage habe, die nicht sofort beantwortet werden kann, telefoniert und recherchiert die Apotheke und überrascht mich immer wieder mit guten und wichtigen Informationen.

Alles das kann ich so von einer Versandapotheke nicht bekommen. Die kennen mich gar nicht. Man erinnert sich nicht an mich. Ich bin nur eine Nummer im System.
In meiner Lieblingsapotheke kennt man mich, man weiß in etwa, was für Krankheiten und Beschwerden ich habe und berät mich zielgerichtet, auf meine Person abgestimmt.
Diesen großen Vorteil gebe ich nicht aus der Hand, auch wenns hier und da vielleicht nen Euro mehr ausmacht.

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Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 20. Februar 2022 | Revision: 21. April 2024

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