Das Hörvermögen ist für unseren Alltag und unser Sozialleben von großer Bedeutung. Durch dieses ist es uns möglich, Gespräche mit anderen Menschen zu führen, dem Vogelgezwitscher zu lauschen oder Musik zu hören. Zugleich ist der Hörsinn für den Gleichgewichtssinn und die räumliche Orientierung wichtig. Allerdings lässt das Hörvermögen im Alter nach – häufig schon ab 50 Jahren. Hierbei wird auch von einer Altersschwerhörigkeit gesprochen. Diese kann den Alltag stark beeinflussen und die Lebensqualität beeinträchtigen. Hörgeräte können jedoch Abhilfe schaffen.
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Was bringen Hörgeräte?
Ein schlechtes Hörvermögen im Alter entsteht nicht von heute auf morgen. Stattdessen schleicht sich die Altersschwerhörigkeit Stück für Stück ein und wird häufig erst von Außenstehenden bemerkt. Doch die Behandlung eines nachlassenden Hörvermögens ist äußerst wichtig. Denn altersbedingte Hörprobleme führen oft dazu, dass sich Menschen zurückziehen. Sie entwickeln häufig ein großes Schamgefühl und meiden daher soziale Kontakte. Das kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und im schlimmsten Fall zu Angststörungen oder Depressionen führen.
Eine unbehandelte Altersschwerhörigkeit kann auch andere Folgen wie Stress, Kopfschmerzen oder Bluthochdruck haben. Zudem kann es zu einer Hörentwöhnung kommen. Aus all diesen Gründen sind regelmäßige Hörtests sinnvoll. Wer schließlich ein Hörgerät braucht, sollte nicht zu lange mit dem Kauf warten. Ein solches Gerät bietet die Möglichkeit, viel Lebensqualität zurückzugewinnen. Durch die verbesserte Hörfähigkeit kann man wieder problemlos an Gesprächen teilnehmen, die Lieblingsmusik richtig genießen und Warnsignale im Alltag schneller erkennen.
In 5 Schritten zum eigenen Hörgerät
Bevor man sein eigenes Hörgerät in den Händen hält, sind einige Schritte notwendig. Denn zuvor stehen Untersuchungen beim Arzt, Beratungen beim Hörakustiker und Praxistests an. Nachfolgend verraten wir, wie der Ablauf aussieht.
Schritt 1: Ein Besuch beim HNO-Arzt
Als Erstes ist es notwendig, einen Termin beim HNO-Arzt zu machen. Dieser wird die Ohren mit einem Otoskop untersuchen und einige Fragen zum Hörvermögen bzw. den Hörproblemen stellen. Außerdem kann er herausfinden, ob man unter einer behandelbaren Erkrankung leidet.
Beim HNO-Arzt werden zudem verschiedene Hörtests durchgeführt, deren Ergebnisse in einem Audiogramm zusammengetragen werden. Das Audiogramm gibt eine Auskunft über die Form und den Grad der Schwerhörigkeit. Der Arzt entscheidet anschließend, ob ein Hörgerät sinnvoll ist, und stellt gegebenenfalls eine Hörgeräteverordnung aus. Die Verordnung ist erforderlich, damit die gesetzliche Krankenkasse sich an den Kosten des Hörgeräts beteiligt.
Schritt 2: Die Beratung beim Hörakustiker
Im zweiten Schritt sollte man einen Hörakustiker aufsuchen. Wichtig ist, dass man diesem vertraut und sich bei ihm wohlfühlt. Er sollte, im Rahmen einer neutralen Beratung, verschiedene Hörgeräte vorstellen und ihre Vor- sowie Nachteile erläutern
Schritt 3: Die Vorauswahl des Akustikers
Auf Grundlage der Informationen, die dem Hörakustiker vorliegen, wird er eine Vorauswahl von mehreren Hörgeräten treffen. Diese wird er an die Ohren seines Kunden anpassen und auf die jeweiligen Hörprobleme einstellen. Außerdem wird der Akustiker die Bedienung des Geräts erklären.
Schritt 4: Der Praxistest der Hörsysteme
Nun erfolgt der Praxistest. Dieser ist wichtig, um sicherzustellen, dass das jeweilige Hörgerät zu den eigenen Bedürfnissen passt. Für den Praxistest sollte man die Hörgeräte mit nach Hause nehmen und im Alltag austesten – beispielsweise beim Telefonieren, beim Besuch der Familie oder draußen bei einem Spaziergang.
Schritt 5: Die Gewöhnung an das Hörgerät
Sobald man sich für ein Hörgerät entschieden hat, wird der Hörakustiker es einstellen und an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Anschließend erfolgen die Eingewöhnung und die Feinanpassung. Die Dauer der Anpassung kann bei jedem Kunden anders sein. Diese Nachsorge ist jedoch entscheidend. Denn bei der Feinanpassung kann der Hörakustiker die Funktionen und die Lautstärke exakt anpassen.
Welches Hörgerät ist das beste?
Im Handel sind zahlreiche unterschiedliche Hörgeräte verfügbar. Welches Modell das beste Hörgerät ist, richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen. Wichtig ist in jedem Fall, sich ausreichend Zeit für die Entscheidung zu lassen und sich im Vorfeld genau mit den verschiedenen Hörsystemen auseinanderzusetzen. Schließlich wird man das Hörgerät höchstwahrscheinlich viele Jahre lang nutzen. Eine gute Orientierung bietet ein Hörgeräte-Test.
Beim Kauf eines Hörgeräts sollte man sich zunächst mit den verschiedenen Bauformen befassen. Für Senioren eignet sich meist ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO-Hörgerät) sehr gut. Es zeichnet sich durch eine hohe Leistungsstärke aus und eignet sich auch für Menschen mit schwereren Hörproblemen. Alternativen sind die unauffälligen Im-Ohr-Hörgeräte (IdO-Hörgeräte) und Hörbrillen, die eine Hörhilfe mit einer Sehhilfe kombinieren.
Neben der Bauform ist die Bedienung ein entscheidendes Kriterium. Das Hörgerät sollte möglichst leicht bedienbar sein. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Hörgerät nicht regelmäßig oder nur ungern getragen wird.
Hörgeräte haben nämlich eine überschaubare Anzahl an wichtigen Funktionen, die dem Träger im Alltag helfen sollen.
- Mehrere Hörprogramme für unterschiedliche Situationen
- Bluetooth-Funktion
- Impulsgeräuschunterdrückung
- 360-Grad-Raumhören
Zudem sollte das Hörgerät für die eigenen Bedürfnisse ausreichend groß sein. Das ist insbesondere wichtig, wenn die Fingerfertigkeit oder die Sehkraft des Trägers eingeschränkt sind. Darüber hinaus sollten weitere individuelle Bedürfnisse beim Kauf eines Hörgeräts berücksichtigt werden. Wer beispielsweise viel Sport treibt, sollte darauf achten, dass das Hörgerät schweiß- und wasserabweisend sowie robust ist. Eine hohe Robustheit ist auch bei sturzgefährdeten Personen von Vorteil.
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