Das menschliche Gehör ist ein sehr feiner Sinn. Ohne unser Gehör gehen uns sehr wichtige Sinneseindrücke verloren. Unsere Ohren sind nicht nur in der Lage, festzustellen aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, sondern sie können auch Sprache aus den Umgebungsgeräuschen herausfiltern. Da wir fast überall von Geräuschen umgeben sind, haben wir außerdem das selektive Hören. Unser Gehirn ist in der Lage, unterschwellige Geräusche, wie beispielsweise das Brummen eines Kühlschranks, auszublenden, damit wir uns auf andere Geräuschquellen konzentrieren können.
Kurt Fristrup ist Wissenschaftler bei der US-Parkbehörde. Auf einer Konferenz des Wissenschaftsverbandes AAAS in San Jose (Kalifornien/USA) wies der Wissenschaftler auf die steigende Lärmbelastung in der freien Natur hin.
Er meint, dass der ständig wachsende Lärmpegel, der uns tagtäglich umgibt, möglicherweise negative Auswirkungen auf das Hören von feinen Naturgeräuschen hat.
„Wir konditionieren uns selbst so, dass wir die Informationen, die in unsere Ohren kommen, nicht mehr wahrnehmen. Dieses Geschenk, mit dem wir geboren sind – Dinge zu hören, die Hunderte Meter weit weg sind, all diese unglaublichen Geräusche – ist in Gefahr, verloren zu gehen“, erklärte der Wissenschaftler Kurt Fristrup auf der Jahrestagung der American Association for the Advancement of Science.
Autos und Flugzeuge, sowie laufende Maschinen verursachen einen Lärmteppich, der uns die Klänge der Natur wie Vogelzwitschern, das Rascheln von Blättern und das Plätschern von Wasser gar nicht mehr wahrnehmen lassen.
Der Wissenschaftler beklagt zudem, dass sich viele Menschen ihr Gehör auch noch durch überlaute Musik aus Kopf- und Ohrhörern ruinieren.
Die Wissenschaftler um Fristrup untersuchten in den letzten zehn Jahren vor allem die Lärmbelastung an ca. 600 Stellen in US-Nationalparks. Sie nahmen auch die bei Reisenden besonders beliebten Parks wie Yosemite und Yellowstone unter die Lupe. An über 50% dieser Orte lag den Messungen zu Folge der durchschnittliche Lärmpegel aufgrund von Motorbooten und Flugzeugen um immerhin drei Dezibel höher als es ohne diese von Menschen verursachten Geräusche der Fall gewesen wäre.
Fristrup sagte: „Es hat mich vor allem überrascht, dass es wirklich überall und ständig Flugzeuglärm gab, sogar an den entlegensten Orten“.
Die amerikanischen Wissenschaftler erwarten, dass sich diese Lärmbelastung in den kommenden 30 Jahren mehr als verdoppelt.
Quelle: Krone.at
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