Fundstücke

Gamer – Erhöhtes Risiko für Hörverlust und Tinnitus

Zwei Männer halten Gamecontroller in den Händen

In der Welt der Videospiele, in der epische Abenteuer und aufregende Herausforderungen auf die Spieler warten, lauert möglicherweise eine unsichtbare Gefahr …

… – die Gefahr des Hörverlusts und Tinnitus. Ein internationales Forschungsteam hat in einer Reihe von Studien herausgefunden, dass viele Gamer weltweit die zulässigen Grenzwerte für Lautstärken deutlich überschreiten und sich damit einem erheblichen Risiko für irreversible Hörschäden aussetzen. Die alarmierenden Erkenntnisse des Teams wurden im renommierten Fachmagazin „BMJ Public Health“ veröffentlicht.

Die Studien umfassten insgesamt knapp 54.000 Teilnehmer und offenbarten beunruhigende Fakten über die Lautstärkeexzesse im Gaming-Universum. In zahlreichen Fällen bewegten sich die gemessenen Schallpegel bedenklich nah an den zulässigen Grenzwerten oder überstiegen sie sogar. Eine spezifische Studie, die die Schallpegel von fünf verschiedenen Videospielen durch angeschlossene Kopfhörer analysierte, enthüllte erschreckende Durchschnittswerte von 89, 88, 86 und 91 dB bei verschiedenen Shootern sowie 86 dB bei einem Rennspiel.

Werbung

Die Lärmbelastung hängt nicht nur von der Intensität, sondern auch von der Dauer ab. Wenn ein Grenzwert von 80 dB beispielsweise für 40 Stunden pro Woche festgelegt ist, verringert sich dieser Wert um die Hälfte für jede Erhöhung um 3 dB. Dies bedeutet, dass bei einer Lautstärke von 83 dB der Grenzwert nur noch für 20 Stunden pro Woche gilt. Eine Tatsache, die verdeutlicht, dass nicht nur die Intensität des Sounds, sondern auch die Spieldauer eine entscheidende Rolle bei der potenziellen Gefährdung des Gehörs spielt.

Besonders bedenklich sind die sogenannten Impulsgeräusche, kurze, aber intensive Geräusche, deren Spitzenpegel 15 dB oder mehr über dem Hintergrundgeräusch liegen. Eine separate Studie zeigte, dass solche Impulsgeräusche bis zu 119 dB erreichen können – ein Wert, der die zulässigen Grenzwerte für Kinder (ca. 100 dB) und Erwachsene (130-140 dB) deutlich übersteigt.

Die Forschenden ziehen besorgniserregende Schlussfolgerungen aus ihren Ergebnissen. Sie argumentieren, dass die tägliche Schallbelastung durch Videospiele möglicherweise nahe an der maximal zulässigen Schallbelastung liegt und diese wahrscheinlich teilweise überschreitet. Damit geht ein erkennbares Risiko für Hörverlust und/oder Tinnitus einher. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, fordern sie verstärkte Aufklärung, um das Bewusstsein für die potenziellen Risiken zu stärken, insbesondere da Gamer oft über mehrere Stunden am Stück spielen.

In Anbetracht dieser alarmierenden Erkenntnisse wird deutlich, dass nicht nur die Faszination für virtuelle Welten und packende Spieleerlebnisse im Fokus stehen sollten, sondern auch die Gesundheit der Gamer. Die Balance zwischen Unterhaltung und dem Schutz des Gehörs muss sorgsam abgewogen werden, um eine Generation von Gamern vor den stillen Gefahren einer zu lauten virtuellen Realität zu bewahren.

 

Quelle: DOI: 10.1136/bmjph-2023-000253

Bildquellen:
  • gamer-gaming-pixabay: Bild von Jan Vašek auf Pixabay

52de190633f84c9aa1d73442e2a9278c

Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

Keine Schlagwörter vorhanden

In „Fundstücke“ finden Sie Inhalte Dritter und Pressemitteilungen, die uns tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen und die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Es handelt sich also um aktuelle, meist redaktionell nicht bearbeitete und auf ihren Wahrheitsgehalt hin nicht überprüfte Mitteilungen Dritter. Für die Inhalte sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich, die Redaktion macht sich die Aussagen nicht zu eigen.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 7. Juli 2024

Lesen Sie doch auch:





Rechtliches