Laut einer Studie aus Großbritannien haben Senioren, die von einer nicht ausreichenden oder schlechten Sprachwahrnehmung in lauten Umgebungen betroffen sind, ein größeres Demenzerkrankungsrisiko.
Enge Verbindung von Demenz und Problemen bei der Sprachwahrnehmung in lauten Umgebungen
Eine Studie, an der mehr als 80.000 britische Senioren teilgenommen haben, hat gezeigt, dass eine enge Verbindung zwischen Hörproblemen in lauten Umgebungen und Demenzerkrankungen besteht.
Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 82.039 Teilnehmer, die nicht an Demenz erkrankt und mindestens 60 Jahre alt waren, aus der UK-Biobank ausgewählt. Die UK-Biobank ist eine populationsbasierte, prospektive Kohortenstudie, an der rund 500.000 Personen im Alter von 40 bis 69 Jahren teilgenommen haben. Die Teilnehmer wurden zwischen 2006 und 2010 für die Studie geworben.
Die Fähigkeit, Sprache in lauten Umgebungen zu hören, lag zum Ende der Studie bei 67.645 (82,5 %) Teilnehmern im Normalbereich, war jedoch bei 11.329 (13,8 %) Teilnehmern unzureichend und bei 3.065 (3,7 %) Teilnehmern mangelhaft.
In der über 11 Jahre langen Follow-up-Periode entwickelten 1.285 Teilnehmer Demenz.
Eine unzureichende oder mangelhafte Fähigkeit, Sprache in lauten Umgebungen zu hören, wurde mit einem um 61 % bzw. 91 % erhöhten Risiko verbunden, an Demenz zu erkranken, als bei normalem Gehör.
Die Verbindung zwischen dem Hören von Sprache bei Störgeräusch und Demenz war auch nach kürzeren Follow-up-Intervallen gleichbleibend. Die Forscher konnten dies bei einem Follow-up-Intervall von weniger als drei Jahren, drei bis sechs Jahren und sechs bis neun Jahren und mehr als neun Jahren nachweisen.
Selbstberichtete Schwerhörigkeit
Der Anteil der Teilnehmer, die selbst angaben, eine Hörminderung zu haben, stieg mit zunehmender Verschlechterung der Fähigkeit des Hörens von Sprache bei Störgeräuschen an. Jedoch berichteten 53,4 % und 43,8 % der Teilnehmer, deren Wahrnehmung von Sprache bei Störgeräuschen unzureichend bzw. mangelhaft war, nicht von Hörproblemen.
Datenerfassung
Zu Beginn der Studie wurde das Hören von Sprache bei Störgeräuschen der Teilnehmer zwischen 2009/2010 und 2012/2013 mit einem Digit-Triple-Test gemessen und als normal, unzureichend oder mangelhaft eingestuft. Die Demenzdiagnosen wurden anhand von Akten stationärer Patienten der Krankenhaus-Episodenstatistik für England, der Patienten-Episodenstatistik für Wales und dem Sterberegister des National Health Service Digital gestellt.
Die Studie wurde unter dem Titel „Speech-in-noise hearing impairment is associated with an increased risk of incident dementia in 82,039 UK Biobank participants“ in der Fachzeitschrift Alzheimer’s & Dementia veröffentlicht.
Quellen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov sowie Alzheimer’s & Dementia, hear-it.org
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden