Die Zink-Luft-Batterie entwickelt sich zunehmend zum Standard bei der Energieversorgung von Hörgeräten.
Sie liefert eine besonders hohe Energiedichte und vor allem eine sehr lange waagerecht verlaufende Entladungskurve.
Aufgrund der machbaren geringen Baugrößen ist sie somit die ideale Hörgerätebatterie.
Ähnlich gut war lediglich die Quecksilberoxid-Zink-Batterie, die aber aus Umweltschutzgründen nicht mehr hergestellt wird.
Jedoch ist bei der Verwendung von Zink-Luft-Batterien einiges zu beachten. Auf was es dabei ankommt, erklärt dieser Artikel.
Deshalb sind Zink-Luft-Batterien so gut für Hörgeräte
Es sind sehr geringe Baugrößen möglich. Trotzdem liefern die Batterien eine sehr hohe Energiedichte bei einer Spannung von 1,35 – 1,4 Volt.
Die Spannung wird relativ lange aufrecht erhalten. Die Batterien können gut gelagert werden. Die Haltbarkeit neuer Batteriepacks liegt bei durchschnittlich 3 Jahren.
Was bedeutet waagerechte Entladungskurve?
Bei einer herkömmlichen Batterie ist es so, daß direkt nach dem Einsetzen der Batterie in das jeweilige Gerät die höchste Spannung zur Verfügung steht. Diese wird eine Weile aufrechterhalten, dann jedoch „verbraucht“ sich die chemische Reaktion im Inneren der Batterie und es steht abnehmend weniger Energie zur Verfügung. Es ergibt sich eine weit geschweifte Entladungskurve. Mit anderen Worten, die Energie nimmt schleichend ab. Schon nach kurzer Zeit steht nicht mehr die volle Spannung zur Verfügung.
Das macht beispielsweise bei einer Taschenlampe nicht viel aus, man merkt lediglich, dass die Lampe immer schwächer wird.
Kompliziertere elektronische Schaltungen kommen aber mit immer weniger werdender Spannung nicht zurecht. Deshalb ist die Zink-Luft-Batterie besser geeignet.
Sie hält praktisch während der gesamten „Lebenszeit“ die Spannung nahezu vollständig aufrecht. Erst kurz vor dem „Leerwerden“ sinkt die Kurve dann rapide ab.
Sie bietet dann auch keine Reserven mehr. Wenn also ein Hörgerät Warnsignale abgibt, daß die Batterie zur Neige geht, ist es empfehlenswert, nicht komplett abzuwarten, bis die Batterie dann auch tatsächlich leer ist, sondern baldmöglichst die verbrauchte Batterie gegen eine neue auszutauschen.
Wo kann ich Hörgerätebatterien günstig kaufen?
Jeder Hörakustiker verkauft auch Hörgerätebatterien. Hier lohnt es sich, nach dem „besten Preis“ zu fragen.
Die Margen sind in aller Regel recht hoch. Im Internet erhalten Sie Hörgeräte-Batterien wesentlich günstiger.
So verlangt ein Akustiker in der Frankfurter Innenstadt 6,50 € für eine Batterie des Typs 13.
Im Internet erhalten Sie aber 60 Stück des gleichen Typs und vom gleichen Hersteller für 15 €.
Das entspricht einem Stückpreis von nur 25 €-Cent.
Mit einer Qualitätseinbuße haben Sie beim Internetkauf nicht zu rechnen.
Achten Sie aber immer, auch beim Kauf beim Akustiker, darauf, daß die Batterien noch mindestens 2 Jahre haltbar sind.
Wie werden Zink-Luft-Batterien gehandhabt?
Die Batterien werden meist in Drehkarussels aus Kunststoff geliefert, die auf einem Pappkärtchen angebracht sind. Durch Drehen an diesem Magazin wählen Sie eine neue Batterie aus und können diese hinten aus der Packung entnehmen.
Zink-Luft-Batterien sind eine spezielle Form von Batterien. Sie benötigen, wie der Name schon sagt, Luft, um arbeiten zu können.
Deshalb haben diese Batterien auf einer Seite kleine Luftlöcher im Gehäuse.
Auf diesem Bild können Sie diese Löcher gut sehen:
Über diesen Löchern befindet sich immer ein Aufkleber mit Lasche.
ENTFERNEN SIE DIESE AUFKLEBER IMMER ERST UNMITTELBAR VOR DEM EINSETZEN IN DAS HÖRGERÄT.
Sobald Sie diesen Aufkleber entfernen, strömt Luft in die Zelle und die Batterie beginnt mit der Stromproduktion.
Entfernen Sie also niemals diese Aufkleber, wenn Sie die Batterie nicht danach ins Hörgerät einsetzen möchten.
Wenn Sie die Batterie im Hörgerät wechseln müssen, entnehmen Sie dem Magazin eine neue Batterie. Entfernen Sie den Aufkleber mit der Lasche. Fassen Sie möglichst nicht mit den Fingern auf die Ober- und Unterseite der Batterie. Packen Sie diese nur an den Seiten an.
Warten Sie nun 1-4 Minuten bevor Sie die Batterie ins Hörgerät einsetzen. So ist gewährleistet, dass die Batterie „atmen“ konnte und mit der Stromproduktion begonnen hat.
Dann setzen Sie die Batterie anstelle der leeren ins Hörgerät ein.
Man liest immer wieder von „Nieten“, also leeren neuen Batterien
Ja, das kommt vor. Hörgeräte sind hochkomplizierte und hochtechnische Medizinprodukte. Sie erfordern auch das Beste, was es an Batterien gibt.
Das sind in der Regel Zink-Luft-Batterien. Diese haben, wie oben beschrieben, einen abdichtenden Aufkleber, der die Luftlöcher der Batterie verschließt.
Ist der entfernt, beginnt die Batterie Strom zu produzieren und entleert sich.
Zink-Luft-Batterien sind Massenprodukte. Sie werden zu Milliarden gefertigt. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Aufkleber manchmal nicht ganz dicht sind. Dann entleert sich die Batterie binnen weniger Tage. Das kann auch während des Transports und der Lagerung passieren. So wird es immer mal wieder vorkommen, dass Sie auf ein „taubes“ Exemplar stoßen.
Ich selbst kaufe Batterien im 60er-Pack und habe dann immer eine Ausschuß-Quote von 2-3 Stück. Das ist durchaus zu verschmerzen.
Das sagt Wikipedia zur Zink-Luft-Batterie:
In der Zink-Luft-Batterie wird Zink mit Luftsauerstoff in einem alkalischen Elektrolyten zum Oxid oder Hydroxid oxidiert und die dabei freiwerdende Energie elektrochemisch genutzt.
Bilder:
Zink-Luft-Batterien: Marc Andressen, Eigenes Werk, CC BY 2.0 de
Schnittbild: Francis E Williams, A re-work of a GNU Free license image posted by Hansjoachimkohnke
- Zinc-air-battery-types: Pentropax
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