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Bluetooth-Dilemma Hörgeräte – Wer trägt die Schuld?

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Moderne Hörgeräte können weit mehr, als nur zu gutem Hören verhelfen. Sie sind kleine Kommunikationscomputer direkt am Ohr. Telefonieren, ohne das Smartphone in die Hände nehmen zu müssen, Navigation ohne sichtbares Navi, Streaming von Musik, Podcasts, Hörbüchern und TV-Ton ganz ohne Kabel. Das sind nur einige der tollen Möglichkeiten, die moderne Hörgeräte an zusätzlichen Funktionen bieten.

Wer kauft smarte Hörgeräte und ist betroffen?

Derzeit sind es die geburtenstarken Jahrgänge, die allmählich in die Jahre kommen und somit auch zu den neuen oder potentiellen Hörgerätekunden zählen. Diese Menschen sind, wie der Autor dieses Artikels, mit Computern groß geworden. Kein Wunder also, dass diese Altersklasse besonders an Themen wie Smart-Home und moderner Kommunikation interessiert sind.

Vorreiter Phonak bietet mit den Hörgeräten der Marvel-Reihe super gute Hörgeräte mit den oben beschriebenen Kommunikationsfeatures an. Viele andere Hörgerätehersteller eifern dem nach. Mittlerweile werden immer mehr neue Hörgeräte „smart“.

Das Problem: iOS hat Bluetooth-Schwierigkeiten

Was aber bis vor einigen Tagen noch gut funktionierte, ist heute nur noch Makulatur. Die versprochenen Features sind derzeit nicht das Papier wert, auf dem sie mit blumigen Worten beworben wurden. Schuld daran ist das Apple Betriebssystem für Mobilgeräte iOS.
Unter iOS 12 funktionierten die schönen Kommunikationsfeatures, die allesamt auf Bluetooth-Verbindungen basieren, noch tadellos.
Seitdem aber iOS 13 auf die iPhones aufgespielt wurde, ist Schluß mit lustig. Die Bluetooth-Streaming-Funktionen funktionieren bei zahlreichen Hörgeräteträgern nicht mehr. Entweder lassen sich die Geräte nur widerwillig mit dem iPhone koppeln, oder aber die Verbindung bricht immer wieder ab. Manche Nutzer berichten auch von ständigen erfolglosen Kopplungsversuchen im Hintergrund, die die Batterien bzw. Akkus der Hörgeräte unnötig leer saugen.

Das ist deshalb besonders bitter, weil viele iPhone-Nutzer ihre Handys automatisch updaten lassen; das aktuelle Spitzenmodell, das iPhone 11 Pro max wird zudem schon ab Werk nur mit iOS 13 ausgeliefert.

Updates von Apple brachten bislang keine Abhilfe

Apple reagierte auf massive Kundenbeschwerden mit immerhin schon zwei Updates. Aber weder iOS 13.1, noch 13.2. brachten irgendwelche Abhilfe.
Betroffen sind ja nicht nur Nutzer von smarten Hörgeräten, sondern beispielsweise auch fast alle, die gewohnt sind, ihre Handy mit dem Auto zu koppeln.

Wo ist die Schuld zu suchen?

Nun, eindeutig bei Apple. Wenn die Bordsysteme von Millionen von Autos und Hunderttausenden von smarten Geräten nicht mehr mit iPhones gekoppelt werden können, dann kann das nicht an diesen Millionen anderer Geräte liegen. Zumal die Kopplung und Übertragung via Bluetooth bislang problemlos geklappt hat.

Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis diese Probleme behoben werden. Aber bis dahin sind viele Anwender stark verunsichert. Die Hörakustiker sehen sich auf einmal vor dem Problem, dass Kunden im Geschäft stehen und den Hörakustiker nach einer sofortigen Lösung fragen. Schließlich wurden die smarten Hörgeräte ja oft besonders wegen der Bluetooth-Zusatzfeatures erworben.

Es hat auch wenig Zweck die Hotlines der Hörgerätehersteller zu löchern. Ein Rundruf am vergangenen Mittwoch zeigte, dass man dort zwar höflich und bemüht ist, aber keine zielführenden Lösungen zur Hand hatte.

Bild von Free-Photos auf Pixabay

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 22. April 2024 | Peter Wilhelm 22. April 2024

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