Neulich rief ich meine 77-jährige Cousine an. Ein harmloses Telefonat, ein kurzer Plausch – dachte ich. Doch schon beim ersten Satz kam ein genervtes „Was? Du bist so leise!“ zurück.
Ich atmete tief durch, rückte mein Handy zurecht und versuchte, lauter zu sprechen. „Ich brüll ja schon“, dachte ich still und sehnte mich insgeheim zurück zu meinem letzten Kunden, der mit seinen Hörsystemen sogar das Ticken seiner Eieruhr wiederentdeckt hatte.
Aber meine Cousine blieb unzufrieden. Immer wieder musste ich mich wiederholen. Dreimal dasselbe sagen, jedes Mal ein wenig lauter, ein bisschen deutlicher. Irgendwann schrie ich fast. Nicht aus Wut – aus purer Erschöpfung. Da kam der Satz, den ich schon geahnt hatte:
„Du musst Rücksicht nehmen, ich bin schwerhörig!“
Ich lächelte bitter – schließlich bin ich selbst Hörexperte. Ich nehme Rücksicht. Ich arbeite tagtäglich mit Menschen, die schlecht hören. Ich weiß, wie man Rücksicht nimmt.
Dann kam der eigentliche Höhepunkt: „Ich hab ja zwei sehr gute Hörgeräte von Widex, mit denen komm ich super zurecht. Aber heute hab ich sie nicht drin. Die setz ich nur auf, wenn ich zum Arzt geh oder einkaufen.“
Ich war sprachlos. Und das ausnahmsweise nicht, weil ich zu leise war.
Warum Hörgeräte auch zuhause ins Ohr gehören – und nicht nur zum Vorzeigen
Was meine Cousine (und viele andere Menschen mit Hörminderung) oft nicht verstehen: Hörgeräte sind keine modischen Accessoires für den Supermarkt – sie sind wichtige Alltagsbegleiter. Das Gehör ist ein Sinn, der ständig im Einsatz ist – auch zuhause, auch wenn man alleine ist. Und ganz besonders beim Telefonieren.
Hier sind einige gute Gründe, warum Sie Ihre Hörgeräte regelmäßig tragen sollten:
- Das Gehirn trainieren: Wenn Sie Ihre Hörgeräte nur gelegentlich tragen, verlernt Ihr Gehirn das Verstehen. Es wird träge. Regelmäßiges Tragen hält Ihre Hörverarbeitung fit.
- Kommunikation erleichtern: Ob am Telefon, an der Haustür oder beim Plausch mit dem Nachbarn – wer seine Hörgeräte trägt, muss nicht ständig nachfragen oder um Wiederholung bitten. Das schont nicht nur die eigenen Nerven, sondern auch die der Gesprächspartner.
- Sicherheit erhöhen: Klingelt der Wecker? Tropft der Wasserhahn? Piepst der Rauchmelder? Wer seine Hörgeräte trägt, hört mehr – und lebt sicherer.
- Lebensqualität steigern: Auch die leisen Töne machen das Leben schön. Das Zwitschern der Vögel. Musik im Hintergrund. Die Stimme eines geliebten Menschen – in normaler Lautstärke.
Ein kleiner Denkanstoß für alle, die ihre Hörgeräte nur für „besondere Anlässe“ tragen:
Hörgeräte helfen nur, wenn man sie auch benutzt. Zuhause nicht zu hören ist genauso lästig wie draußen. Für Sie – und für Ihre Mitmenschen. Also: Rein ins Ohr – auch auf dem Sofa! Ihre Ohren (und Ihre Gesprächspartner) werden es Ihnen danken.
- cousine: KI GENERIERT
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Hörgeräte immer tragen