Entzündlich-rheumatische Erkrankungen können das Innenohr schädigen, darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) am Welttag des Hörens hin. Solche Erkrankungen, die in Deutschland etwa anderthalb Millionen Menschen betreffen, greifen nicht nur die Gelenke an, sondern können auch zu Hörverlust führen.
Rheumatoide Arthritis (RA), eine häufige Form des Gelenkrheumas, tritt meist im Alter von 50 bis 70 Jahren auf, wenn auch das Hörvermögen oft nachlässt. Professor Dr. Hendrik Schulze-Koops, Präsident der DGRh, betont, dass Menschen mit RA häufiger unter Hörstörungen leiden, obwohl die genauen Zusammenhänge wenig erforscht sind. Möglicherweise werden sowohl die Gelenke zwischen den Hörknöchelchen als auch das Innenohr selbst durch Entzündungen beeinträchtigt.
Neben der RA gibt es weitere rheumatische Erkrankungen wie den systemischen Lupus erythematodes (SLE), der etwa 30.000 Menschen in Deutschland betrifft, meist jüngere Frauen. Der SLE kann neben anderen Organen auch das Innenohr angreifen, was zu plötzlicher Schwerhörigkeit führen kann. Studien haben gezeigt, dass Antikörper und Immunkomplexe im Innenohr zu Durchblutungsstörungen und Schäden an den Sinneszellen führen können. Eine rechtzeitige Behandlung durch Rheumatologen kann oft schwerwiegende Hörverluste verhindern.
Auch die seltenere Granulomatose mit Polyangiitis, bei der entzündliche Knötchen im ganzen Körper auftreten, kann das Gehör beeinträchtigen. Diese Krankheit begünstigt Mittelohrentzündungen, die Hörstörungen verursachen.
Prof. Schulze-Koops rät allen Rheumapatienten, ihr Gehör regelmäßig überprüfen zu lassen, da eine Verschlechterung der Hörleistung auf eine unzureichende Behandlung hinweisen kann. Eine frühzeitige und passgenaue Behandlung ist entscheidend, um langfristige Schäden zu verhindern.
Quelle: Internisten im Netz und Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
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