Hörgeräte

Phonak Audéo Sphere Infinio – Wie ist das mit der KI?

Phonak Audeo Sphere Infinio Hörgerät

Im Vergleich zur bekannten Lumity-Serie, die ich vorher hatte, arbeitet das Infinio mit einem leistungsfähigeren Mikrochip namens ERA. Ergänzt wird dieser durch einen eigens entwickelten Chip namens DEEPSONIC, der mit Hilfe künstlicher Intelligenz ein besonders natürliches Hörerlebnis schafft.

Das System analysiert die jeweilige Hörumgebung in Echtzeit und passt die Programme automatisch an, wodurch ein stets angepasstes Hören ohne manuelle Eingriffe möglich wird. Vier strategisch platzierte Mikrofone und ein hochentwickeltes Geräuschunterdrückungssystem sorgen dafür, dass das Infinio selbst in schwierigen akustischen Situationen überzeugt. So gelingt es, Sprache bis zu drei Mal besser zu verstehen als mit vielen anderen Hörgeräten.

Ich bin in letzter Zeit viel unterwegs gewesen. Insbesondere die Recherchen zu meinem letzten Roman „Mori – Der Teufel von Waibstadt“ hat mich an die verschiedensten Orte geführt. Ich musste mich den unterschiedlichsten Hörumgebungen stellen und dann vor Ort auch immer noch Gespräche führen. Ein Beispiel möchte ich herausstellen:

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Trotz Springbrunnen alles gut gehört

Die Recherchen zu meinem letzten Roman führten mich immer wieder mal nach Waibstadt. Letzten Samstag war ich dort zu Gesprächen mit Einwohnern unterwegs. Im bekannten Eiscafé Milano habe ich mich mit vielen Leuten unterhalten. Es ging mir darum, herauszufinden, was heute überhaupt noch von der Geschichte, die meinem Roman zugrunde liegt, bekannt ist und wie die Menschen darüber denken.

Beim Eiscafé kann man schön draußen sitzen. Seitlich vom Lokal ist es überdacht und man kann dem Treiben auf der Straße zusehen. Hintendran gibt es einen Springbrunnen, der ständig plätschert, rauscht und gluckert. Das ist für jedermann sehr schön, für Hörgeschädigte und insbesondere Hörgeräteträger ist das eine akustische Herausforderung.

Hörgeräte funktionieren ja prinzipiell so, dass die Mikrofone den Schall aufnehmen, der Chip im Inneren den Klang aufbereitet und die Lautsprecher den Sound ans Trommelfell weitergeben.
Je einfacher die Hörgeräte sind (heute nur noch bei älteren Hörgeräten und sogenannten Hörhilfen), umso weniger differenziert der Chip zwischen gesprochener Sprache und Störgeräuschen.
Mit anderen Worten: Die Sprache, auf die es ja ankommt, wird genauso verstärkt, wie die Nebengeräusche, die oft unerwünscht sind.
Das sorgt dafür, dass Hörgeräteträgerinnen und -träger oft in einem Klangteppich aus einem Gemisch von Höreindrücken sitzen. Unerwünschtes ist oft lästig laut und die Sprache geht im Geräuschesumpf unter.
Das Gehirn muss hier eine zusätzliche Arbeit leisten, und aus dem Geräuschbrei die Sprache herausfiltern.
Das ist nicht nur anstrengend und kann zu Kopfschmerzen und Ermüden führen, sondern es sorgt auch dafür, dass die Menschen mit den Hörgeräten sehr unzufrieden sind. Die teuren Hörgeräte landen dann oft in der Schublade oder werden nur gelegentlich getragen.

Die Kunst der Hörgeräteentwickler liegt darin, den Chip so intelligent zu machen, dass er immer besser darin wird, unerwünschte Nebengeräusche und Sprache zu erkennen und zu unterscheiden.
Dafür gibt es verschiedene technische Ansätze, die alle mehr oder weniger gut funktionieren. Ich war auch mit den bisherigen Hörgeräten von Phonak (etwa ab der Marvel-Serie) sehr zufrieden und auch Hörgeräte von GN-ReSound haben mir in dieser Hinsicht sehr gut gefallen.
Aber immer funktioniert das so, dass die Nebengeräusche auf einmal wie weggeschaltet wirken und man dann Sprache besser hören können soll. Es passiert also wahrnehmbar immer was im Ohr. Die eigene Aufmerksamkeit wird immer wieder unbewusst auf diesen Vorgang gelenkt.

Bei den Sphere Infinio ist das dank der KI nun anders.

Ich habe während meiner Gespräche im Eiscafé festgestellt, dass die KI in der Lage ist, das lästige Springbrunnengeräusch zu dämpfen und in den Hintergrund zu drängen. Das geschieht, ohne dass man es großartig bemerkt. Die Sprache ist einfach präsenter zu hören und liegt deutlich über dem Geräuschpegel der Umgebung. Dabei ist die Umgebung aber nicht ausgeblendet, sodass man sich nicht wie unter einer Käseglocke fühlt. Als einzigen Nachteil habe ich es empfunden, dass die Stimme meines Gesprächspartners einen leicht mechanischen Klang bekommt. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau, den meisten Leuten wird das gar nicht auffallen. Im Vordergrund steht nämlich, dass man echt alles besser und deutlicher versteht. Klasse!

Das gilt für die aktivierte KI-Funktion. Aber selbst, wenn ich mich auf die normalen Hörgerätefunktionen verlasse, die stromsparender ist und für den Alltag gedacht ist, habe ich diesen Effekt, dass die Sprache klar hervorgehoben wird.

Ich bin so gesehen voll zufrieden mit diesen tollen Hörgeräten.

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Lesezeit ca.: 6 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 14. Mai 2025

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