Kann man von Aspirin Ohrengeräusche bekommen?
Ja, Aspirin bzw. der Wirkstoff Acetylsalicylsäure ist ein Medikament, das unter anderem blutverdünnende Eigenschaften hat. Das kann dazu führen, dass das Rauschen des eigenen Bluts mitunter stärker wahrgenommen werden kann.
Medikamente können „ohrengiftig“ sein
Überdies hat Aspirin, wie nahezu jedes wirksame Medikament, auch Nebenwirkungen, bzw. ist ototoxisch.
Acetylsalicylsäure (ASS) kann zu Schädigungen des Innenohrs und auch zu einem Tinnitus führen.
Schwerhörige, die ja besonders hörempfindlich sind, sollten vor der Einnahme von Aspirin oder anderen acetylsalicylhaltigen Präparaten immer mit ihrem Hausarzt oder Ohrenarzt sprechen. Das gilt insbesondere, wenn das eingenommene Medikament nicht vom Arzt verschrieben wurde, sondern als OTC-Produkt frei in der Apotheke zur Selbstmedikation erworben wurde. Diese Empfehlung gilt aber nicht nur für ASS-Produkte, sondern generell für jede Art von Medikament.
Achtung
Das bedeutet aber ausdrücklich nicht, dass Sie nun vom Arzt verordnete Einnahmen von ASS absetzen sollten. Sprechen Sie in jedem Fall vorher mit dem behandelnden Arzt.
Ist Acetylsalicylsäure sinnvoll?
Acetylsalicylsäure wird von Patienten häufig als Schmerzmittel vor allem zur Selbstbehandlung bei Kopfschmerzen eingenommen. Fachleute sagen aber inzwischen, dass ASS in der Schmerzbehandlung ausgedient hat, weil einerseits die unerwünschten Wirkungen zu groß und die Wirksamkeit als Schmerzmittel zu klein sei. Das Präparat wird heute vermehrt als Blutverdünnungsmittel und in anderen Anwendungsbereichen eingesetzt. Zur Behandlung von Schmerzen, zum Senken von Fieber und zur Hemmung von Entzündungen gibt es nach Meinung von Medizinern heutzutage besser geeignete Medikamente, wie beispielsweise Ibuprofen, Paracetamol u.a.
Grundsätzlich gilt ASS als ein extrem gut erforschtes Medikament. Sie müssen also nicht befürchten, davon krank zu werden, wenn Ihnen Ihr Hausarzt dieses bewährte Medikament verschrieben hat. Sprechen Sie ihn ihn aber ruhig auf die mögliche ototoxische Wirkung hin an.
Was ist Ototoxizität?
Ototoxizität (von altgriechisch οὖς ous „Ohr“ und Toxizität) bezeichnet in der Medizin und Pharmakologie die (zumeist unerwünschte) zerstörerische Wirkung von Substanzen auf das Innenohr, insbesondere die Sinneszellen des Hör- und Gleichgewichtsorgans, oder den zugehörigen Hirnnerven (Nervus vestibulocochlearis).
Mechanismus
Zumeist kommt es durch solche Stoffe zu einer direkt giftigen Wirkung auf die Zellen des Sinnesepithels. Da es sich dabei letztlich um Nervenzellen handelt, ist die Zerstörung meist endgültig und führt zu Schwerhörigkeit oder Taubheit und Gleichgewichtsstörungen.
Ototoxine
Ototoxische Medikamente sind manche Antibiotika (Aminoglykoside, Glykopeptide), platinhaltige Zytostatika, Diuretika (Furosemid), Chlorhexidin, Chinin (als Malariamittel), Salicylate (Acetylsalicylsäure) und 4-Hydroxybutansäure (GHB).
Weitere ototoxische Chemikalien sind Lösungsmittel (Alkylbenzole, Xylol, Styrol, Toluol, n-Heptan, n-Hexan, Tri- und Tetrachlorethen), Blei, Cadmium, Quecksilber, Arsen, Schwefelkohlenstoff, Kohlenmonoxid, Cyanide und γ-Butyrolacton (GBL).
Medizinische Anwendung
Als palliative Maßnahme beim Morbus Menière kann im Einzelfall eine Verödung des Innenohres durch Einbringen von Gentamicin sinnvoll sein. Dadurch wird das bereits schwer funktionsgestörte Innenohr ausgeschaltet.
Diese Medikamente sind u.a. ototoxisch:
- Gentamicin
schädliche Wirkung des Gentamicins auf die Sinneszellen des Innenohrs (Ototoxizität) - Aminoglykosid-Antibiotika
wirken im Ohr stark giftig (Nephrotoxizität, Ototoxizität). - Streptomycin
bei längerer Anwendung können Schäden am Gehör und den Nieren entstehen (Ototoxizität, Nephrotoxizität). - Teratom
ebenfalls ototoxische Nebenwirkungen
Weltgesundheitsorganisation
Acetylsalicylsäure ist von der Weltgesundheitsorganisation WHO gleich in mehreren Kategorien als unverzichtbares und wertvolles Medikament in die Liste der unverzichtbaren Arzneimittel aufgenommen worden.
Die gesamte Liste können Sie hier in der freien Enzyklopädie Wikipedia nachlesen:
https://www.wikiwand.com/de/Liste_der_unentbehrlichen_Arzneimittel_der_Weltgesundheitsorganisation
Hinweis:
Dieser Text dient journalistischer Information und gibt nur persönliche Meinung und Erfahrungen wieder. Vor Entscheidungen in Rechts-, Steuer- und Medizinfragen bitte immer eine Fachperson fragen. Fragen Sie immer einen Arzt, Apotheker, Anwalt oder Steuerberater. Das ist günstiger als Sie denken. Verlassen Sie sich nie auf Wissen, das Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben!
Kann man von Aspirin Ohrengeräusche bekommen?
Ja, Aspirin bzw. der Wirkstoff Acetylsalicylsäure ist ein Medikament, das unter anderem blutverdünnende Eigenschaften hat. Das kann dazu führen, dass das Rauschen des eigenen Bluts mitunter stärker wahrgenommen werden kann. Überdies hat Aspirin, wie nahezu jedes wirksame Medikament, auch Nebenwirkungen, bzw. ist ototoxisch.
- aspirin-tablette-pixabay: Bild von Jills auf Pixabay
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