Ohne Gehörschutz arbeiten, das ist für viele Berufstätige in lärmbelasteten Berufen völlig normal. Dabei wird unser Gehör schon durch noch als recht moderat empfundenen Lärm nachhaltig geschädigt.
Ab wieviel Dezibel ist Lärm schädlich?
- Schon ab 40 dB sind Lern- und Konzentrationsstörungen zu erwarten.
- Die Lautstärke unserer Sprache liegt bei rund 50 dB.
- Oberhalb von 55 dB ist konzentriertes Arbeiten nicht mehr möglich.
- Ab 60 dB ist mit Hörschäden zu rechnen, wenn der Lärm länger andauert.
- Über 65 dB können bei Dauerbelastung Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten.
- 85 dB verursachen Hörschäden wenn Belastungen bei 40 Stunden pro Woche liegt.
- Arbeiten in der Nähe von oder mit lauten Maschinen erfordern ab 85 dB verpflichtend einen Gehörschutz. Dieser Lärm entsteht schon an einer viel befahrenen Straße.
- Viele überschreiten die 100 db beim Musikhören mit Kopfhörern.
- Bei 120 dB liegt die Schmerzschwelle. Ab diesem Wert kann schon ein einziges Schallereignis zu bleibenden Hörschädigungen führen.
Auch der Bauarbeiter oben im Titelbild trägt keinen Gehörschützer. Dabei entwickelt seine Straßenfräse Lärm in einer Größenordnung von 90 dB. Das kann bei mehrstündiger Belastung auf Dauer erhebliche Gehörschäden verursachen.
Dennoch ist Gehörschutz bei vielen Arbeiterinnen und Arbeitern höchst unbeliebt. Einerseits ist so ein Schutz lästig. Zum anderen erschwert er die Kommunikation. Viele Männer empfinden ihn auch als unmännlich und halten ihn für überflüssig.
Doch so ein Schutz für die Ohren muss weder häßlich noch lästig sein. Es gibt beispielsweise Ohrstöpsel mit einem Nackenbügel, die schnell an- und abgelegt werden können, je nach Bedarf. Für die Aufrechterhaltung der Kommunikation gibt es Schutzkopfhörer, die den Lärm elektronisch dämpfen, aber Stimmen noch durchlassen.
Arbeitgeber muss Gehörschutz stellen
Die Berufsgenossenschaften schreiben für ausgewiesene Tätigkeiten Gehörschutz ausdrücklich vor. Ohne diesen dürfen diese Tätigkeiten überhaupt nicht durchgeführt werden. Der Arbeitgeber ist dafür verantwortlich, ihn zu besorgen, zu bezahlen und zur Verfügung zu stellen.
Den besten Schutz für das Gehör erhält man beim Hörakustiker. Dort kann nach einem Abdruck von der Ohrmuschel und dem Gehörgang ein maßgefertigter Ohrenchutz angefertigt werden, der supergut sitzt und auch nicht stört. Das ist übrigens günstiger als manche denken.
Wie finde ich den richtigen Hörakustiker
Risiken und Nebenwirkungen von Hörgeräten
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