Bei einseitiger Hörminderung zwei Hörgeräte? Wer zahlt beim Probetragen die Otoplastiken?
Leserfrage: Hallo, bei meinem ersten Besuch beim Akustiker wurden Otoplastiken für beide Ohren hergestellt. Dadurch würde ein viel besseres Tragen/Hörgenauigkeit beim Testen gewährleistet.
Muss ich die Otoplastik bezahlen, wenn ich mich nicht für diesen Akustiker entscheide?
Rezept habe ich nur für das rechte Ohr, da auf dem linken Ohr noch über 90% Hörfähigkeit besteht.
Es müssen aber beide Ohren versorgt werden, so der Akustiker.
Danke im Voraus und freundliche Grüße
Sie müssen nur dann beim Hörakustiker etwas bezahlen, wenn Sie das auch bestellt haben.
Das Probetragen von Hörgeräten an sich ist kostenlos. Lässt der Akustiker nun Otoplastiken anfertigen, und es ist nichts anderes vereinbart, muss er dafür die Kosten tragen, wenn Sie sich gegen einen Kauf bei ihm entscheiden.
Wie viele Hörgeräte Sie benötigen (ob eins oder zwei) entscheidet der HNO-Arzt durch seine Verordnung. Wenn er Ihnen nur ein Hörgerät verschrieben hat, müssen Sie auch nur ein Hörgerät tragen.
Will Ihnen der Hörakustiker trotzdem unbedingt zwei verkaufen, so ist das nicht in Ordnung.
Lassen Sie sich aber nicht ins Bockshorn jagen durch Sprüche wie:
„Man muss immer Hörgeräte paarweise nehmen.“
„Diese Hörgeräte gibt es nur im Doppelpack.“
„Einzelgeräte gibt es nicht mehr.“
Wir hören immer wieder, dass Hörakustiker versuchen, auch bei einer einseitigen Schwerhörigkeit zwei Hörsysteme an den Mann oder die Frau zu bringen. Hierfür gibt es aber normalerweise keinen vernünftigen Grund.
Mein Tipp: Probieren Sie einen anderen Hörakustiker aus.
Grundsätzlich ist es besser zwei Hörsysteme zu tragen. Wenn aber ein Ohr noch bestens intakt ist, würde ich das nicht tun.
Es gibt auch Fälle von Schwerhörigkeit, bei denen der Ton von einer nicht mehr hörenden Seite auf die noch gut hörende übertragen werden soll. Hier sind zwei Hörgeräte notwendig.
Hinweis:
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