Fundstücke

Mehrkosten bei Hörgeräten und anderen Hilfsmitteln: GKV fordert Klarheit

hilfsmittel

Was kosten medizinische Hilfsmittel eigentlich wirklich – und warum zahlen so viele Versicherte drauf?

Der GKV-Spitzenverband, also die Interessenvertretung der gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland, hat in seinem aktuellen Bericht über Mehrkosten bei Hilfsmitteln neue Zahlen vorgelegt – und gleich einen Appell an die Politik hinterhergeschickt.

Werbung

Der Hintergrund:

Zwar haben alle gesetzlich Versicherten in Deutschland Anspruch auf eine kostenlose Grundversorgung mit medizinischen Hilfsmitteln wie Hörgeräten, Rollstühlen oder Gehhilfen – doch viele entscheiden sich trotzdem für teurere Alternativen. Die Folge: Mehrkosten, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen.

Was sagen die Zahlen?

Im Jahr 2024 gaben die gesetzlichen Krankenkassen insgesamt 11,5 Milliarden Euro für Hilfsmittel aus – das sind rund 500 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Insgesamt wurden über 31 Millionen Versorgungen ausgewertet.

  • 80 Prozent dieser Hilfsmittel waren komplett mehrkostenfrei.
  • In 20 Prozent der Fälle leisteten die Versicherten Zuzahlungen – im Durchschnitt 148,70 Euro.
  • Damit sind die Durchschnittskosten im Vergleich zu 2023 leicht gesunken (minus 0,5 %).

Die meisten Zuzahlungen erfolgten, weil die Betroffenen komfortablere oder ästhetisch ansprechendere Varianten wählten – zum Beispiel bei Hörgeräten mit modernen Zusatzfunktionen.

Beispiel Hörgeräte: Wenn Komfort zur Kassenfrage wird

Gerade bei Hörgeräten ist der Spagat zwischen Kassenleistung und Wunschmodell besonders groß. Wer sich für ein Gerät mit intelligenter Geräuschunterdrückung, Bluetooth-Anbindung, KI-gestützter Sprachoptimierung oder gar Wasserresistenz entscheidet, muss unter Umständen mehrere Tausend Euro zuzahlen – pro Gerät.

Solche Ausstattungsmerkmale sind in der Grundversorgung nicht enthalten. Und obwohl sie den Alltag deutlich verbessern können, gelten sie nicht als medizinisch notwendig im Sinne des Gesetzes.

Was fordert der GKV?

Der Spitzenverband wünscht sich mehr Transparenz: Anbieter von Hilfsmitteln sollen künftig verpflichtet werden, genau zu dokumentieren, warum sich ein Versicherter für ein kostenpflichtiges Modell entschieden hat1.

Dazu sei eine gesetzliche Meldepflicht nötig. Nur so könne man erkennen, ob die Entscheidung für ein teureres Modell wirklich bewusst getroffen wurde – oder ob Versicherte möglicherweise durch Werbung oder unzureichende Beratung in teure Lösungen gedrängt wurden.

Fazit: Augen auf bei der Hilfsmittelwahl

Wer ein Hörgerät braucht, hat Anspruch auf ein voll funktionsfähiges Modell ohne Mehrkosten. Komfortfunktionen sind freiwillig – aber sie kosten. Deshalb:

  • Unbedingt beraten lassen und verschiedene Angebote vergleichen!
  • Prüfen, ob der Aufpreis im Alltag wirklich einen spürbaren Vorteil bringt.
  • Im Zweifel eine zweite Meinung einholen – besonders bei hohen Zuzahlungen.

Auf hoergeraete-info.net finden Sie viele Tipps zur Wahl des passenden Hörsystems – egal ob mit oder ohne Mehrkosten!

Quelle: https://unternehmen-heute.de/news.php?newsid=6667837

Bildquellen:

  • hilfsmittel: Peter Wilhelm KI

eab6efea2cff4a8ea744c9408471f9d9

Fußnoten:

  1. Quelle: GKV-Mehrkostenbericht 2025 (zurück)

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#Gesundheit #Gesundheitswesen #Mehrkosten

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden


Lesen Sie doch auch:


(©si)