Fragen an die Redaktion

Ist denn das Im-Ohr-Hörgerät (IdO) wirklich immer unauffälliger?

hearing aid repair

Modernste Technik auf engstem Raum: Ein richtiges Hörgerät vom Fachmann - © Pixabay

Eine Leserin von HÖRGERÄTE-INFO.NET ist sich unsicher. Sie möchte kosmetisch möglichst unauffällige Hörgeräte. Der Hörakustiker empfiehlt ihr deshalb kleine Im-Ohr-Hörgeräte. Nun will die Leserin wissen:

Ich habe mir die In-dem-Ohr-Hörgeräte nun angeschaut und mehrere Modelle verglichen. Die sind ja wirklich winzig klein. Aber sie stecken dann doch auch ziemlich auffällig im Gehörgang. Zu den Terminen beim Hörakustiker habe ich beim letzten Mal eine Freundin mit genommen und die war vollkommen entsetzt. Das sehe aus, als würde ich Stöpsel in den Ohren tragen.
Ich bin nur leichtgradig schwerhörig und dies sollen meine ersten Hörgeräte werden. Enttäuscht hat mich, dass die IdO-Geräte kein Bluetooth haben.
Was meinen Sie denn dazu? Sind IdO-Hörsysteme etwas für mich?

Das ist so eine Sache. Es gibt ja Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte, bei denen oben aus dem Hörgerät der Hörwinkel herausragt und nach vorne über das Ohr geht. Von da aus führt ein Schlauch ins Ohr. Diese Form der HdO-Hörgeräte kann je nach Frisur extrem auffällig sein. Im Vergleich dazu sind IdO-Geräte dann kosmetisch wirklich unauffälliger.

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Allerdings erkauft man sich die Winzigkeit der IdOs durch Geld und Funktionsverzicht. Je kleiner die IdO-Hörgeräte sein sollen, umso teurer sind sie auch. Und sie können dann meist weniger als ihre etwas größeren „Kollegen“. Ihr Bekannte hat auch Recht. Die meisten IdO-Geräte sind deutlich sichtbar. Man trägt zwar zusätzlich nichts mehr hinter dem Ohr und es gibt weder Kabel noch Schläuche, aber das kann auch ein Nachteil sein.

Denn die gesamte Technik muss nun in einer Schale untergebracht werden, die noch ins Ohr passen soll. Das kann mitunter auffälliger sein, als ein schlankes HdO-Hörsystem.

Bei einem HdO-Hörgerät moderner Bauart mit Lautsprecher im Gehörgang (RIC) verteilt sich die Technik auf den Gehörgang und den Raum hinter dem Ohr. Die Verbindung wird über ein wirklich dünnes Kabel realisiert. So kommt es, dass das klassische Hinter-dem-Ohr-Hörgerät oft sogar kosmetisch unauffälliger ist, als ein IdO-Gerät.

Hinzu kommen technische Vorteile, wie Bluetooth, fortschrittliche Akku-Technologie, sowie ein freierer Gehörgang.

Ich an Ihrer Stelle würde beherzt einfach mal HdO-Hörgeräte (RIC) ausprobieren. Wenn Sie diese dann erworben haben, kann der Hörakustiker die dünnen Kabel so geschickt biegen, dass sie nicht mehr auffallen.

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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Thomas von Görditz: © 10. September 2020 | Revision: 22. April 2024

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