Heute erreicht uns die Zuschrift einer Dame aus Regensburg. Die 46-Jährige hat vom HNO-Arzt die Diagnose mittlere Schwerhörigkeit bekommen und soll nun Hörgeräte tragen. Damit kommt die Frau nicht klar.
Ich wende mich an Sie in einem Zustand der äußersten Verzweiflung und Fassungslosigkeit. Eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes hat mein Leben erschüttert: Ich muss jetzt Hörgeräte tragen! Der HNO-Arzt hat bei mir eine Schwerhörigkeit festgestellt und dieses Urteil hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich bin todunglücklich und fühle mich, als würde ich mit meinen 46 Jahren bereits zum alten Eisen gehören.
In meiner Verzweiflung habe ich keine Mühen gescheut, um auf dieses fürchterliche Schicksal aufmerksam zu machen. Ich habe bereits verschiedene Influencer bei YouTube kontaktiert und all meine Kontakte in den sozialen Medien alarmiert. Jeder soll wissen, was für ein dramatischer Wendepunkt in meinem Leben eingetreten ist. Es ist eine wahre Tragödie!
Mein Schmerz und mein Kummer sind so groß, dass ich nun in meiner Familie nachforsche, ob es genetische Ursachen dafür gibt, dass ich schon in so jungen Jahren Hörgeräte tragen muss. Es ist für mich unvorstellbar, dass ein Mensch in meinem Alter, der noch so voller Lebensfreude und Tatendrang steckt, bereits auf solche Hilfsmittel angewiesen sein soll. Die Vorstellung, dass ich nun das Bild eines Menschen im fortgeschrittenen Alter verkörpern könnte, erfüllt mich mit tiefer Bestürzung.
Jede Nacht liege ich wach und grüble über diese ungerechte Wendung des Schicksals. Es fühlt sich an, als hätte ich meinen Lebensmut verloren. Die Vorstellung, dass ich künftig mit Hörgeräten durchs Leben gehen muss, erscheint mir wie ein nicht enden wollender Albtraum. Ich bin doch noch viel zu jung für so etwas. Hörgeräte sind für über 80 Jahre alte Rentner!
Gibt es Geschichten von Menschen, die trotz einer solchen dramatischen Diagnose ihr Leben überhaupt noch genießen können? Für mich ist alles vorbei. Was soll ich noch anfangen, wenn ich jetzt schon so überaltert bin? Bitte geben Sie mir einen Rat! Ich möchte demnächst die engere Familie zu einem Abendessen einladen, um ihnen dann im engsten Kreis die drastische Diagnose mitzuteilen. Die werden regelrecht erschlagen sein, wenn sie das erfahren. Wie soll es nur weitergehen?
Vielen Dank für Ihre Nachricht und dass Sie Ihre Sorgen mit uns teilen. Ich verstehe, dass die Nachricht über Ihre Schwerhörigkeit und das Tragen von Hörgeräten Sie verunsichert. Lassen Sie mich Ihnen versichern: Mit 46 Jahren gehören Sie keinesfalls zum „alten Eisen“.
Tatsächlich gibt es viele junge Menschen, auch Kinder und Jugendliche, die bereits in jungen Jahren Hörgeräte benötigen. Schwerhörigkeit kann jeden in jedem Alter betreffen, und es gibt keine feste Regel, wann man zu jung oder zu alt dafür ist. Auch genetische Ursachen spielen eine Rolle, aber das ist nur ein Teil des Gesamtbildes.
Ab dem 40. Lebensjahr beginnt bei vielen Menschen das Gehör langsam abzunehmen, ein ganz natürlicher Prozess, der als Presbyakusis bekannt ist. Es ist ein weit verbreitetes Phänomen, und das Tragen von Hörgeräten ist eine effektive Lösung, um die Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern.
Moderne Hörgeräte sind überdies so klein, dass sie kaum auffallen.
Es gibt keinen Grund, sich alt zu fühlen, nur weil man Hörgeräte tragen soll. Im Gegenteil, die frühzeitige Nutzung von Hörgeräten kann Ihnen helfen, weiterhin aktiv und engagiert am Leben teilzunehmen, sei es beruflich oder privat.
Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden stehen im Vordergrund. Akzeptieren Sie die Unterstützung, die Ihnen Hörgeräte bieten, und denken Sie daran, dass sie ein Hilfsmittel sind, um Ihr Leben zu bereichern, nicht um Sie alt erscheinen zu lassen.
Sie machen sich viel zu viele Sorgen. Hörgeräte sind heutzutage hochentwickelte Geräte, die Ihnen helfen können, Ihre Lebensqualität zu erhalten und sogar zu verbessern. Es ist wichtig, das Ganze nicht zu dramatisieren. Sehen Sie es einfach als einen Schritt, der Ihnen dabei hilft, weiterhin aktiv und engagiert am Leben teilzunehmen.
Halten Sie den Ball flach und machen Sie kein Theater daraus. Hörgeräte sind eine Lösung, kein Problem. Genießen Sie die Unterstützung, die sie Ihnen bieten, und konzentrieren Sie sich darauf, das Beste aus Ihrem Leben zu machen.
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Drama,
Katastrophe Edith Korporal absolvierte 2001 ihr Abitur in der Fachrichtung Politik und nahm anschließend ein Referat im Wirtschaftsministerium wahr. Seit September 2007 ist sie als selbstständige Texterin, Übersetzerin und Online-Redakteurin tätig. Privat beschäftigt sich Edith mit Musik, Filmen, Natur und Fotografie. Neben dem Schreiben – beruflich und privat – genießt sie aber auch das Lesen; ihre Lieblingsautoren sind Friedrich Nietzsche und Franz Kafka.