Vorsicht vor Humbug aus Internetforen
Was Ihr Vertrauen in Internetforen anbetrifft, so muss ich Sie enttäuschen, ich teile dieses Vertrauen nicht. Wenn ich Probleme habe, vertraue ich lieber auf Fachleute, die sich persönlich und konkret mit meinem Anliegen auseinandersetzen, in diesem FDall also auf meinen niedergelassenen Hörakustiker. In Internetforen kann im Prinzip jedermann schreiben und man hat keinerlei Gewähr für die Kompetenz und den wahren Hintergrund der Antwortgeber. Vor allem schreiben dort, selbst wenn auch Experten mitmachen, doch auch unwissende Laien, oft Kinder und Jugendliche und dumme Menschen. Als Leser ist es da oft sehr schwer, herauszufiltern, was eine wichtige Information ist und was reiner Humbug ist.
Markenempfehlungen taugen nichts
Von Markenempfehlungen im Netz halte ich überhaupt nichts. Ich persönlich trage Phonak-Hörgeräte und kann die nur empfehlen. Das beruht aber auf meiner persönlichen Einschätzung, die auf dem Zusammenspiel von guter Technik, gutem Hörakustiker und dem geeigneten Hörgerät für meine Ohren beruht. Das kann bei Ihnen ganz anders aussehen und möglicherweise nicht zum gleichen Ergebnis führen, wie bei mir. Auf der anderen Seite kochen alle Hersteller mit Wasser und wirklich schlechte Hörgeräte gibt es hierzulande nicht. Es ist also nur zu einem gewissen Teil von Bedeutung, welche Hörgeräte-Firma und welchen Hörgeräte-Typ man ans Ohr bekommt.
Ein gutes Hörgerät muss fremd klingen
Wenn Sie an einer Schwerhörigkeit leiden, die die hohen Frequenzen nicht mehr gut hören lässt, dann empfinden Sie logischerweise das Gehörte als dumpf, basslastig und vor allem unverständlich. Sprache wird besonders durch die hohen Tonanteile gut verstanden und die hören Sie nicht mehr ausreichend. Daran gewöhnt sich Ihr Gehirn logischerweise, weil es natürlich versucht, die fehlenden hohen Frequenzanteile auszugleichen.
Der zu hohe, schrille Klang ist ein Zeichen für den Erfolg
Es liegt doch auf der Hand, dass mit einem Hörgerät alles nun Gehörte völlig ungewohnt hoch und spitz, ja sogar schrill und übertrieben klingt. Schließlich übermittelt das Gerät nun plötzlich Frequenzanteile an Ihr Gehör, die vorher schon lange weg waren. Das muss doch fremd, ungewohnt und vor allem auch zunächst störend klingen. Das ist kein Fehler, wie Sie meinen, sondern tatsächlich genau der gewünschte Erfolg der Maßnahme. Es ist ganz wichtig, dass Sie das einsehen und verstehen.
Sie müssen sich Zeit nehmen und geduldig sein
Bis Sie sich an diesen fremden, neuartigen Klang gewöhnt haben, werden Wochen vergehen. Bei dem einen geht es schneller, bei einem anderen kann es auch länger dauern. Aber die Eingewöhnungsphase ist wichtig, die macht jeder durch und sie wird garantiert vorbei gehen. Wirklich! In schon kurzer Zeit werden Sie über die heute hier geschilderten Probleme schmunzeln, denn die Probleme werden sich in Luft auflösen und Sie werden gar nicht glauben, dass Sie das jemals so empfunden haben.
Ein häufiger Wechsel während der Ausprobe ist kontraproduktiv
Deshalb ist auch ein Hopping, also das schnelle und häufige Wechseln der Hörgeräte während der Probierzeit überhaupt keine gute Idee. Jede Form der Gewöhnung wird mit jedem anderen Gerät wieder kaputt gemacht und Sie beginnen von vorne. Bleiben Sie bei einem guten Hörgerät, lassen Sie es optimal auf sich einstellen und tragen es dann so oft und so lange wie möglich. Tun Sie das wenigstens 14 Tage, bevor wieder Änderungen vorgenommen werden.
Lesen Sie den exzellenten Fachartikel
Lesen Sie unbedingt auch den ausgezeichneten Fachartikel über die Eingewöhnung bei Hörgeräten.
Für Anfänger finde ich HdO-Geräte besser
Für einen Hörgeräte-Neuling sind meiner Meinung nach Hinter-dem-Ohr-Geräte besser geeignet. Wegen des größeren Bauraums bieten sie meist mehr Leistung und Komfort zu einem geringeren Preis als IdO-Hörgeräte.
Anfangsschwierigkeiten mit dem Hörgerät
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Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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