Die Diskussion über die Berechtigung des alljährlichen Silvesterfeuerwerks spaltet die Nation.
Während die einen es als unverzichtbare Tradition feiern, sehen die anderen die immense Feinstaubbelastung und die verschüchterten Tiere als Preis für die festliche Himmelsillumination. Eine neue Erhebungsstudie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC) bringt jedoch ein oft übersehenes Risiko ans Licht: das Knalltrauma. In der Analyse von HNO-Kliniken zeigte sich, dass viele Menschen durch Silvesterböller dauerhaften Hörverlust und Tinnitus erleiden, insbesondere in der Altersgruppe bis 30 Jahre. Dieser Artikel beleuchtet die Gefahren, informiert über Schutzmaßnahmen und betont die dringende Notwendigkeit einer bewussteren Feuerwerkskultur.
Gefahr in Lautstärke:
Feuerwerke sind zweifellos visuell beeindruckend, doch viele unterschätzen die Gefahr, die sie für die Ohren darstellen. Die Lautstärke von Feuerwerkskörpern kann verheerende Auswirkungen auf das Gehör haben. Bereits bei einem Abstand von zwei Metern können Schallpegel von bis zu 160 Dezibel erreicht werden, vergleichbar mit dem Lärm einer abgefeuerten Pistole. Professionelle Feuerwerke können sogar Schallpegel über 190 Dezibel erreichen. Die Schwelle, ab der das Gehör Schaden nehmen kann, liegt jedoch schon bei 85 Dezibel. Ein Knalltrauma kann nicht nur durch Feuerwerke, sondern auch durch andere laute Ereignisse wie eine am Ohr abgefeuerte Pistole oder einen Schlag auf das Ohr ausgelöst werden.
Symptome und Risikogruppen:
Das Knalltrauma äußert sich durch Ohrgeräusche (Tinnitus) und Schwerhörigkeit. Die Hauptsymptome sind anhaltende Ohrgeräusche und Probleme bei der Wahrnehmung hoher Frequenzen. Die aktuelle Studie zeigt, dass Menschen bis 30 Jahre besonders gefährdet sind, wobei 60 Prozent der Verletzungen bei unbeteiligten Zuschauern statt beim aktiven Zünden der Feuerwerkskörper auftraten. Mehr als jeder Fünfte der Betroffenen war sogar noch nicht volljährig. Über 80 Prozent der gemeldeten Fälle betrafen Männer.
Schutzmaßnahmen und Fazit:
Die Ohrenärzte warnen eindringlich vor den Gefahren des Knalltraumas und empfehlen, Abstand zu halten und Gehörschutz zu tragen. Ohrstöpsel sind in verschiedenen Geschäften erhältlich und sollten gerade bei professionellen Feuerwerken in Erwägung gezogen werden. Wer nach einem lauten Ereignis wie einem Feuerwerk Probleme mit dem Hören hat, sollte unverzüglich einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen. Therapeutische Möglichkeiten wie Infusionen mit Kortison können bleibende Schäden verhindern, wenn sie innerhalb von 24 Stunden angewendet werden. Angesichts der alarmierenden Zahlen in der Studie ist es höchste Zeit, das Bewusstsein für die Risiken von Feuerwerken zu schärfen und die eigene Sicherheit sowie die der Mitmenschen in den Vordergrund zu stellen. Knalltrauma ist keine harmlose Begleiterscheinung von Silvester, sondern eine ernste Bedrohung für das Gehör, die ernst genommen werden muss.
- ai-generated-8457742_1280: Bild von Nanne Tiggelman auf Pixabay
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