Fragen an die Redaktion

Filterwechsel beim Hörakustiker problematisch

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Die HdO-RIC-Hörgeräte eines älteren Herrn aus Tübingen sind verstopft. Er benötigt neue Filter, hat aber Probleme, beim Hörakustiker Hilfe zu bekommen.

Hallo,

ich weiss, dass sie immer schreiben, man soll auf Otoplastiken setzen, aber ich habe trotzdem nur Schirmchen.
Da kommt bei dem linken Hörgerät auf einmal kein Ton mehr raus. In einem Forum im Internet wurde mir gesagt, ich solle den Filter wechseln. Ich wusste gar nicht, dass meine Hörgeräte einen Filter haben. Ich habe auch solche Filter nicht.
Dann habe ich mich schlau gemacht und erfahren, dass das nur der Hörakustiker machen darf. In dem Forum hieß es, das sei von der Krankenkasse so vorgeschrieben und würde jedesmal 18 Euro kosten.
Nun habe ich in der Filiale der Hörgerätekette angerufen, aber die haben erst in 3 Wochen einen Termin frei.
Kann ich den Filter vom Ex-Hörer auch einfach weglassen?

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Bei RIC-Hörgeräten sitzt der Lautsprecher (Receiver) direkt im Gehörgang. Vorne ist der Lautsprecher offen, damit der Ton aus herauskommen kann.
Das hat zur Folge, dass ohne weiteres auch Ohrenschmalz und Hautschuppen in den Lautsprecher gelangen können. Das führt über kurz oder lang zum Versagen des Lautsprechers.

Damit das nicht passiert, sitzen vor der Schallöffnung kleine Filter. Das sind in der Regel sehr kleine Kunststoffringe mit einem Filtermaterial in der Mitte.
Diese sind beim Hörakustiker käuflich zu erwerben und kosten wenige Euro. Meist werden kleine Magazine mit mehreren Filtern angeboten, wobei ein kleines Werkzeug im Lieferumfang enthalten ist, mit dem die fummelige Arbeit leichter bewerkstelligt werden kann.
Das Wechseln der Filter ist zunächst einmal Sache des Hörgeräteträgers.

Manchen Menschen ist diese Arbeit nicht zuzumuten, da der Filterwechsel für viele trotz seiner Einfachheit sehr schwierig ist. Das gilt vor allem, wenn man schlecht sieht und eventuell nicht mehr gut greifen kann.
Deshalb ist jeder Hörakustiker gerne bereit, den Filterwechsel, meist sogar kostenlos, sofort durchzuführen. Allenfalls ganz geringe Kosten dürfen dafür anfallen, finde ich.

Dass man für den Filterwechsel einen Termin benötigt, ist unüblich.
Wenn ihr Stamm-Hörakustiker Ihnen nicht helfen mag, gehen Sie bitte zu irgendeinem anderen Hörakustiker. Sie werden sehen, Ihnen wird bestimmt sofort geholfen.

Filter und Filterwechsel müssen Sie aus eigener Tasche bezahlen, das ist keine Kassenleistung.

Ohne Filter sollten Sie die Hörgeräte nur im extremen Ausnahmefall betreiben, etwa, wenn ausgerechnet an Weihnachten der Filter verstopft.
Sie können auch versuchen, mit einem Zahnstocher den Filter ganz vorsichtig zu reinigen, stoßen sie ihn aber nicht durch.

Filter sind Verschleißteile und müssen regelmäßig getauscht werden. Wie oft, das hängt ganz individuell von Ihren Ohren ab. Manche müssen das wöchentlich machen, andere nur alle halbe Jahre.

Zu den Behauptungen, die in den von Ihnen besuchten Foren aufgestellt wurden, kann ich nur sagen: Alles Quatsch. Diese Antworten spiegeln nur wieder, was wir in der Redaktion tagtäglich beobachten. Laien ohne Ahnung geben vorlaut Antworten auf Fragen, die sie entweder gar nicht verstehen oder sogar auch mit der Absicht, andere zu verwirren oder auf den Arm zu nehmen.

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 7. Juni 2025

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