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Eltern erlauben mir keine Hörgeräte – was soll ich tun?

Hörgeräte

Ein Leser ist völlig verzweifelt, weil ihm seine Eltern das Tragen von Hörgeräten verbieten. Welche Lösung kann es für ihn geben. Wir haben die passenden Antworten für ihn.

Hallo.

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Ich bin wirklich verzweifelt und fühle mich hilflos. Ich bin 35 Jahre alt und habe eine starke Schwerhörigkeit, die mich im Alltag enorm einschränkt. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich über zehn Jahre in Bands gespielt habe und viel in Clubs mit lauter Musik unterwegs war. Jetzt ist es so weit, dass ich in der Mensa, im Restaurant oder auch nur im Flur Gespräche kaum noch verstehen kann. Es ist wirklich belastend und macht mich immer unsicherer im Umgang mit anderen.

Ich war deshalb beim HNO-Arzt, und er hat festgestellt, dass ich schwerhörig bin. Daraufhin bin ich zu einem Hörgeräteakustiker gegangen, der meine Hörfähigkeit gemessen hat. Das Ergebnis war eindeutig: Ich brauche Hörgeräte, um besser am Leben teilnehmen zu können.

Der Akustiker war wirklich nett und hat mir sogar Probehörgeräte mitgegeben, damit ich sie testen kann. Es war ein komplett neues Gefühl! Plötzlich konnte ich wieder Stimmen verstehen, Geräusche wahrnehmen – es war wie eine riesige Erleichterung. Doch dann kam das Problem: Meine Eltern.

Sie sagen, dass ich mit 35 Jahren kein Hörgerät brauche. Das wäre doch nur etwas für alte Leute, meinen sie. Es sei peinlich, als so junger Mensch so etwas zu tragen. Sie haben sogar gesagt, ich solle mich einfach zusammenreißen und nicht jammern. Laut ihnen sollen junge Leute sowas einfach aushalten können. Das hat mich so verletzt.

Sie verlangen tatsächlich, dass ich die Hörgeräte nicht trage, wenn ich in ihrer Nähe bin. Ihre Begründung ist absurd: Sie sagen, dass sie nur von schlechten Erfahrungen mit Hörgeräten gehört haben. Diese würden ja sowieso nur pfeifen und seien eher ein Problem als eine Hilfe. Dabei wissen sie gar nicht, wie modern Hörgeräte heutzutage sind und wie sehr sie Menschen wie mir helfen können.

Für mich wäre das Tragen der Hörgeräte eine riesige Erleichterung. Ich könnte endlich wieder klar hören, Gespräche verstehen und mich sicherer fühlen. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich mich durchsetzen soll. Es fühlt sich so an, als ob meine Eltern mich nicht ernst nehmen und mich völlig im Stich lassen. Ich möchte nichts Teures, sondern einfach nur Kassengeräte ausprobieren, um zu sehen, wie ich damit zurechtkomme. Doch ihre Kommentare und ihre Einstellung machen mich wirklich fertig.

Ich fühle mich so schwach und unsicher. Was soll ich tun? Wie kann ich ihnen klar machen, dass ich diese Hörgeräte brauche, um endlich wieder am Leben teilzunehmen? Ich will keinen Streit, aber ich möchte doch einfach nur gehört werden – im wahrsten Sinne des Wortes. Gibt es jemanden, der mir helfen kann?

Antwort: Hörgeräte mit 35 – Ihre Entscheidung, nicht die Ihrer Eltern

Hallo,

ich kann verstehen, dass die Reaktion Ihrer Eltern Sie verletzt und frustriert. Doch es ist wichtig, dass Sie sich eines bewusst machen: Sie sind 35 Jahre alt, volljährig, mündig und allein verantwortlich für Ihr Leben und Ihre Gesundheit. Was Ihre Eltern dazu sagen, ist irrelevant. Sie haben kein Mitspracherecht, wenn es um Ihre Entscheidungen geht – und schon gar nicht, wenn es um etwas so Essenzielles wie Ihre Lebensqualität geht.

Hörgeräte sind heutzutage ein völlig normales Hilfsmittel, genau wie eine Brille oder Kontaktlinsen. Es geht darum, dass Sie besser hören, besser kommunizieren und am Leben teilhaben können. Das hat nichts mit dem Alter zu tun. Schwerhörigkeit betrifft Menschen jeden Alters, und Sie sollten sich nicht dafür schämen, etwas zu tun, das Ihnen hilft.

Ihre Eltern haben vielleicht veraltete Vorstellungen von Hörgeräten. Diese sind längst nicht mehr die pfeifenden, klobigen Geräte von früher. Moderne Hörgeräte sind unauffällig, effizient und verbessern das Leben von Millionen Menschen – egal, ob jung oder alt. Dass Ihre Eltern solche Vorurteile haben, liegt an ihrer Unwissenheit. Aber diese Unwissenheit sollte nicht Ihr Problem sein.

Sie dürfen nicht vergessen: Ihre Gesundheit geht vor. Ihre Eltern haben kein Recht, Ihnen vorzuschreiben, ob Sie ein Hilfsmittel benutzen dürfen oder nicht. Es ist auch nicht ihre Aufgabe, darüber zu urteilen, ob Sie mit 35 ein Hörgerät tragen „dürfen“. Sie leben Ihr eigenes Leben und sollten selbst entscheiden, was für Sie das Beste ist.

Klare Grenzen setzen

Falls Ihre Eltern weiterhin darauf bestehen, dass Sie die Hörgeräte in ihrer Nähe nicht tragen, müssen Sie klare Grenzen setzen. Sagen Sie ihnen:

  • „Ich brauche diese Hörgeräte, um mein Leben normal führen zu können.“
  • „Das ist meine Entscheidung, und ich erwarte, dass ihr sie respektiert.“
  • „Meine Gesundheit und mein Wohlbefinden gehen euch nichts an. Kümmert euch um eure eigenen Dinge.“

Es mag schwer sein, sich so deutlich abzugrenzen, vor allem, wenn man es gewohnt ist, den Eltern zu gefallen. Aber es ist nötig, damit Sie sich nicht länger von ihren falschen Vorstellungen beeinflussen lassen.

Ihre Gesundheit steht an erster Stelle

Erinnern Sie sich daran: Sie sind kein Kind mehr. Sie sind ein erwachsener Mann, und Ihre Entscheidungen gehören Ihnen. Lassen Sie sich von niemandem – auch nicht von Ihrer Familie – vorschreiben, was für Sie richtig oder falsch ist. Hörgeräte sind ein Werkzeug, das Ihnen das Leben erleichtert. Ihre Eltern mögen das nicht verstehen, aber das spielt keine Rolle. Sie tun das für sich, nicht für sie.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft, sich durchzusetzen und sich von den Erwartungen anderer zu lösen. Ihre Lebensqualität und Ihr Wohlbefinden sind es absolut wert!

Bildquellen:

  • verboten: Peter Wilhelm KI

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(©si)