Eine Narkose ermöglicht den Ärzten schwierigste Eingriffe, ohne dass der Patient davon etwas spürt und ohne dass er Schmerzen hat. Der Nachteil: Jede Narkose hat Risiken und vor allem leiden ältere Patienten hinterher oft unter Verwirrungszuständen.
Meist werden die Patienten damit allein gelassen. Anders ist das in demenzsensiblen Krankenhäusern, das Darmstädter Krankenhaus Agaplesion Elisabethenstift ist so eins.
Hier steht das Wohl des Patienten besonders im Vordergrund und die Ärzte und das Pflegepersonal kennen sich besonders mit den Bedürfnissen älterer Patienten sehr gut aus.
So wird bei Eingriffen sehr darauf geachtet, dass die Narkose so tief wie nötig aber eben auch so schwach wie möglich ist. Auf eine unnötige starke Gabe von Narkosemitteln wird bewusst verzichtet.
Der Patient soll von der OP nichts mitbekommen, aber hinterher auch wieder schnell selbstorientiert auf die Beine kommen.
Deshalb dürfen die Patienten für das spätere Aufwachen aus der Narkose ihre Hörgeräte und Brillen mitnehmen. Auf diese Weise können sie sich gleich wieder orientieren.
Das ist ein wesentlicher Punkt, der mithelfen soll, das Delir nach der Narkose zu verhindern bzw. schwächer zu halten.
„Im Stift werden zunehmend mehr ältere Menschen, ja sogar über Hundertjährige, operiert. Durch eine Narkose kann sich bei ihnen ein Delir entwickeln, eine akute Störung des Bewusstseins. Dieses Problem nimmt Dr. Winetzhammer sehr ernst. Um Phasen von Verwirrtheit zu verhindern, werde bei Vollnarkose die Tiefe der Betäubung gemessen, erklärt er. Der Patient solle nur so viel Narkose bekommen, wie er wirklich braucht. Damit er sich im Aufwachraum gleich orientieren kann und sich nicht fremd und alleingelassen fühlt, darf er Brille oder Hörgerät bei sich behalten. Fotos von Angehörigen sollen ihm zusätzlich emotionale Sicherheit geben. Die Pflegekräfte werden darin geschult, auf Anzeichen von Bewusstseinsstörung zu achten. Da das Elisabethenstift ein „demenzsensibles“ Krankenhaus ist, arbeiten die Anästhesisten eng mit den Geriatern (Altersmedizinern) des Hauses zusammen.“
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