Bluetooth-Hörgeräte erobern die Welt der Hörsysteme. Diese neuen Hörgeräte verfügen über Bluetooth-Konnektivität. Der Hörgeräteträger kann damit zusätzliche Audio-Inhalte in seine Hörgeräte streamen. Wir erklären, worauf Sie achten müssen und nennen Vorteile und Nachteile.
Sämtliche heute verfügbaren modernen Hörgeräte sind digital. Die klobigen analogen Hörgeräte aus früheren Zeiten findet man nur noch im Hörgerätemuseum. Die Digitaltechnik macht es möglich, dass Hörgeräte in den letzten Jahren unglaublich leistungsfähig und auch viel kleiner geworden sind. Außerdem sind mittlerweile viele Hörsysteme als Bluetooth-Hörgeräte ausgelegt. Sie verfügen also über eine Sende- und Empfangsfunktion via Bluetooth. Damit ist es möglich, die Hörgeräte zu vernetzen.
Das bedeutet, dass Sie Ihre Bluetooth-Hörgeräte mit Ihrem Smartphone, Tablet, Fernseher und Ihrer Musikanlage verbinden können. Somit ist es für Sie möglich drahtlos Hörbücher, Musik und den TV-Ton in den Hörgeräten zu hören. Ganz ohne lästige Kabel und Hilfsmittel. Wenn Ihre anderen Geräte Bluetooth können, dann können Sie sie in den meisten Fällen auch mit den Hörgeräten verbinden. Und wo das nicht geht, da können kleine Bluetooth-Kästchen nachträglich beispielsweise einen Fernseher zum Bluetooth-Ton-Sendegerät machen. Kinderleicht.
Was ist Bluetooth überhaupt?
Bei Bluetooth handelt es sich um eine Technologie, die wir in erster Linie vom Computer kennen. Drahtlose Mäuse und Tastaturen funken via Bluetooth mit dem Computer. Die Bluetooth-Technologie basiert auf Funkwellen. Die Reichweite liegt im Schnitt bei 5-15 Metern. Vermutlich kennen Sie Bluetooth auch von Ihrem Smartphone. Dank dieser Funktechnik können Sie beispielsweise Ihr Handy mit dem Auto koppeln oder mit einer Freisprecheinrichtung verbinden. TV-Geräte, Smartphones, Internet-Radiogeräte, Computer und Tablets verfügen über Bluetooth.
So funktionieren Bluetooth-Hörgeräte
Bluetooth-Hörgeräte verfügen über eingebaute Bluetooth-Technik. Sie können sich mittels der Bluetooth-Funktechnik mit anderen Bluetooth-Geräten verbinden. Über die entsprechenden Bluetooth-Profile und Bluetooth-Frequenzen können diese Geräte mit- und untereinander kommunizieren.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Bluetooth-Welten. Das eine ist die Welt der Apple-Geräte und die anderen Welt sind Endgeräte, die auf Googles Mobilbetriebssystem Android basieren.
So gibt es Bluetooth-Hörgeräte für iPhones und die anderen kompatible Apple-Geräte. Diese Bluetooth-Hörgeräte werden als „made for iPhone“, iPad- oder iPod touch-Hörgeräte bezeichnet. Die gängige Abkürzung hierfür, auf die Sie achten sollten, ist Mfi.
Bei den mfi-Hörsystemen ist es so, dass diese die drahtlose Bluetooth-Konnektivität nutzen, um eine direkte Verbindung zu iPhones und anderen iOS-Geräten (iPad, iPod touch und Apple Watch®) herzustellen. Apple-Geräte sind hier traditionell besonders gut geeignet, da der kalifornische Konzern sehr darauf achtet, dass seine Produkte auch als Gesundheits- und Fitnessprodukte genutzt werden können. So ist beispielsweise in der aktuellen Apple-Watch zum ersten Mal eine EKG-Funktion integriert.
Es gibt aber auch Bluetooth-Hörsysteme für Android. Diese Hörgeräte stellen ebenfalls eine Bluetooth-Verbindung her. Sie können sich dann entweder direkt oder über einen drahtlosen Streamer mit Android-Geräten verbinden.
Streamer bringen den Ton in die Bluetooth-Hörgeräte
Streamer sind kleine Geräte die zusätzlich zum Hörgerät angeschlossen werden können. Sie sind also quasi die Brücke zwischen dem Audio-Gerät und dem Hörgerät.
Als Beispiel seien hier die Geräte genannt, die Sie direkt an Ihrem Fernsehgerät anschließen können, und den TV-Ton in Ihre Hörgeräte zu bekommen. Aber damit ist natürlich noch lange nicht Schluss, denn mit bluetooth-fähigen Hörgeräten können Sie den Ton von nahezu jeder Audioquelle streamen, damit Sie ein komfortables Hörerlebnis haben.
So finden Sie die besten Bluetooth-Hörgeräte
Es ist gar nicht so leicht, bei dem Riesenangebot an geeigneten Hörgeräten den Überblick zu behalten. Deshalb lautet unser Rat: Konzentrieren Sie sich gemeinsam mit Ihrem Hörakustiker zunächst auf das gute Hören. Es ist wichtiger, dass Sie ein hervorragendes Hörergebnis erzielen, als die tollsten Spielereien im Hörgerät zu besitzen.
Erst wenn Sie sich für eine Hörgerätefamilie/-linie entschieden haben, gehen Sie auf die Suche nach der Technologiestufe oder Komfortstufe, die Ihnen die gewünschten Funktionen bietet.
Der Hörakustiker hilft Ihnen dann gerne bei der Einrichtung der notwendigen Verbindungen zwischen Hörgerät und Kommunikationstechnik. Das ist zwar prinzipiell kinderleicht, aber wie bei allem, das kinderleicht ist, gibt es dennoch den einen oder anderen Kniff, der einem die Sache erleichtert.
Ihr Hörakustiker kennt sich aus.
Vorteile von Bluetooth-Hörgeräten
Sie können mit weniger Technik auskommen.
Wenn Ihre Geräte untereinander kommunizieren können, benötigen Sie weniger Technik.
Beispiel: Statt mit einem separaten Kopfhörer für Schwerhörige, können Sie nun den TV-Ton direkt in Ihren Hörgeräten hören.
Brillantes Klangerlebnis
Die Hörgeräte sitzen nahe des Trommelfells und können so sehr brillant klingen.
Auch super Stereo-Qualität ist möglich. Sie tauchen beim Schauen von Filmen direkt in die Soundkulisse ein.
Einfache Bedienung
Die Steuerung Ihrer Hörsysteme erfolgt nun direkt vom Smartphone aus. Sie benötigen nicht mehr unbedingt Fernbedienungen dazu. Ihr Smartphone avanciert damit zu einer Kommunikationszentrale.
Alle guten bluetooth-fähigen Hörgeräte haben Funktionen. Für Sie ist es so, als würden Sie hochwertige Kopfhörer tragen. Ihre Hörgeräte können viel mehr, wenn sie über Bluetooth verfügen.
Nachteile von Bluetooth-Hörgeräten
Leicht kann es passieren, dass Schwerhörige zu dem Hörgerät greifen, das die meisten Funktionen aufweist und dabei die Verbesserung des Hörens vernachlässigen.
Man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass zusätzliche Technik und zusätzliche Funkstrecken auch immer einen gewissen Stromverbrauch mit sich bringen. Achten Sie daher darauf, dass die Geräte möglichst einen Akku haben und aufladbar sind. Die Laufzeit sollte mindestens einen ganzen Tag betragen.
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Pixabay
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