Schutzmaßnahmen gegen Gehörverlust im Baugewerbe: Strategien und Empfehlungen – Im Bauwesen zählt die Schwerhörigkeit zu den am meisten gemeldeten berufsbedingten Erkrankungen. Eine Hauptursache hierfür ist der andauernde Lärm, der oft unterschätzt wird, und selbst viele junge Bauarbeiter leiden bereits unter Hörminderungen. Es existieren jedoch zahlreiche Schutzvorkehrungen gegen Lärmbelastung.
Auf Baustellen oder in Werkstätten kann lautes Arbeitsumfeld das Gehör dauerhaft schädigen, was zur berufsbedingten Lärmschwerhörigkeit führt. Die Berufsgenossenschaft BG BAU verzeichnete im letzten Jahr 4.581 neue Verdachtsanzeigen auf Lärmschwerhörigkeit, ein Anstieg von 571 Fällen gegenüber 2022.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben sich die BG BAU, der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), die Bauindustrie (HDB) und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) dem verstärkten Einsatz für Lärmschutz verschrieben. Die Notwendigkeit von Lärmschutzmaßnahmen wird durch die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung geregelt, die Arbeitsbereiche mit einem täglichen Lärmexpositionspegel über 85 dB(A) oder einem Spitzenpegel über 137 dB(C) als Lärmbereiche definiert.
In solchen Bereichen sind technische und organisatorische Schutzmaßnahmen erforderlich. Technische Lösungen können beispielsweise der Einsatz von leiseren Maschinen oder lärmreduzierten Arbeitsmethoden sein, die den Lärmpegel dauerhaft verringern.
Zu den technischen Lösungen zählen unter anderem lärmreduzierte Druckluftdüsen oder schalldämmende Sägeblätter für Kreissägen. Wenn technische Lösungen nicht ausreichen, müssen organisatorische Maßnahmen ergriffen werden, wie der Einsatz von Schallschutzwänden oder Schallschutzkapseln, um die Lärmquellen abzuschirmen.
Ab einer Lärmbelastung von durchschnittlich 80 dB(A) pro Tag müssen Arbeitgeber zudem persönliche Schutzausrüstungen wie Kapselgehörschützer oder Gehörschutzstöpsel bereitstellen. Eine Tragepflicht für diese Schutzausrüstungen besteht ab einem Lärmpegel von 85 dB(A).
Interessanterweise:
Schon bei 65 dB(A), was nur geringfügig lauter als ein üblicher Staubsauger ist, kann Lärm laut BG BAU Stressreaktionen wie Adrenalinausschüttung, veränderten Puls und Durchblutungsstörungen auslösen.
Auch wenn der Bau von Natur aus eine laute Tätigkeit ist, können durch geeignete Lärmschutzmaßnahmen gesundheitliche Beeinträchtigungen vermieden werden. Ein konsequenter Lärmschutz ist unerlässlich, da Lärm in einer lauten Arbeitsumgebung das Gehör unumkehrbar schädigt.
Nicht nur bei der Arbeit, auch im privaten Umfeld kann Lärm zu Schwerhörigkeit führen. Deshalb endet die Lärmprävention nicht am Feierabend.
Experten betonen die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Lärmschutz sowohl bei Arbeitnehmern als auch bei Arbeitgebern zu schärfen. Schwerhörigkeit durch Lärm tritt nicht notwendigerweise erst im Alter auf. Viele junge Leute hören bereits schlecht. Um ihre Ohren zu schützen, sind maßgeschneiderte Schutzmaßnahmen notwendig.
Quellen: ZDB; HDB; IG BAU; BG BAU
https://www.handwerksblatt.de/betriebsfuehrung/schutz-vor-laermschwerhoerigkeit-am-bau-wichtige-massnahmen-und-tipps
- laerm-auf-dem-bau: Peter Wilhelm ki
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