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Apple kriegt es nicht hin – Bluetooth-Probleme Hörgeräte

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Moderne Hörgeräte können weit mehr als Ihnen „nur“ ein gutes Hören zu bieten. Dank Bluetooth-Technik verbinden sie sich mit dem Handy, dem Fernseher und Ihrer Musik-Sammlung. Drahtlos wird Ihnen der Klang direkt ins Ohr gespielt, und das in einer ausgezeichneten Qualität.

Was sich anhört, wie ein beinahe überflüssiges Luxus-Feature, ist dem Hörgeschädigten ganz wichtig. Hört er doch auf diese Weise endlich die Anweisungen seines Navis in vernünftiger Lautstärke; kann er mithilfe externer Mikrofone problemlos an Konferenzen oder Besprechungen teilnehmen und wir ihm doch auf diese Weise endlich wieder tolles Verstehen bei Telefonaten ermöglicht.

Die Bluetooth-Technik in Hörgeräte eröffnet auf der einen Seite ein weites Feld an Bequemlichkeiten, dient aber auf der anderen Seite zur Teilhabe am sozialen Leben.

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Der Hörbehinderte verlässt sich selbstverständlich nach der Einrichtung und Kopplung durch den Hörakustiker darauf, dass ihm diese wichtigen Funktionen zur Teilhabe am beruflichen Leben und der Freizeit auch immer reibungslos zur Verfügung stehen. Umso schlimmer ist es für ihn, wenn diese Technik plötzlich versagt. In vielen Situationen stehen die Betroffenen dann hilflos und nahezu gehörlos da.

Liegt das Problem an den Hörgeräten, so wie es bislang meist der Fall war, ist ein Besuch beim Hörakustiker immer hilfreich. Aber die digitalen Hörgeräte koppeln sich eben auch mit Geräten, die der Hörakustiker gar nicht kennt, bzw. für die er keinen Service anbieten kann. Und solche Probleme kommen immer wieder vor.

Ein Beispiel:
Der Hörgeräteträger erwirbt beim Hörakustiker noch eine kleine Streaming-Box für den Fernseher. Diese kleine Box ist in der Lage, den Fernsehton drahtlos direkt in die Hörgeräte zu übertragen. Für die Hörgeräte und deren Kopplung mit dem kleinen Audiosender kann der Hörakustiker Hilfestellung leisten. Wenn aber der Fernseher kein Signal an die Streaming-Box liefert weil der Fernsehhersteller bei einem Update des Smart-TV sein Betriebssystem geändert hat, kann der Hörakustiker meist nicht helfen.

Die Hörgerätehersteller halten sich an ganz strenge und enge Vorgaben der Herausgeber der jeweiligen Bluetooth-Protokolle. Diese Übertragungsprotokolle, quasi die interne Sprache der beteiligten „Funkgeräte“ sollte von sehr langer Beständigkeit sein. Das heißt, wenn heute jemand sich eine Bluetooth-Soundbar für seinen Fernseher kauft, vertraut er darauf, dass die Bluetooth-Verständigung auch nächstes Jahr oder in zwei, drei Jahren immer noch klappt.

Derzeit spielt der Technologie-Riese Apple den Verwendern von Bluetooth-Geräten immer wieder böse Streiche. Aus dem Nichts verändert Apple die Einbindung von Bluetooth, verändert die interne Sprache zwischen den iPhones und externen Bluetooth-Geräten. Die Folge: Viele Geräte können nicht mehr mit dem teuren iPhone gekoppelt werden oder aber die ehemals gute Verständlichkeit endet in einem knisternden Rauschen.

A propos teuer: Man darf bitte nicht vergessen, dass die Kunden für ein aktuelles großes iPhone mal locker den Gegenwert eines gebrauchten Autos hinlegen. Und die Hörgeräte, die so umfangreich Bluetooth können, sind auch nicht gerade günstig. So hat der Schwerhörige insgesamt bis zu 6.000 Euro hingeblättert, ist vollauf zufrieden und mit dem nächsten Update seines iPhones ist alles wieder dahin.

Die vollumfängliche Nutzung der teuren Spezialfunktionen der Hörgeräte bleibt ebenso auf der Strecke, wie die Teilhabe der Behinderten.

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Thomas von Görditz: © 11. Februar 2020 | Revision: 22. April 2024

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