Zubehör

Probleme mit dem TV: Audio-Übertragung zu den Hörgeräten

TV-Connector anschließen

Probleme mit dem Fernsehton via Bluetooth. Scheitern moderne Hörgeräte an dieser Herausforderung? Wir klären auf.

Ich muss mir neue Hörgeräte kaufen. Seit 6 Jahren nutzte ich die Hörgeräte Phonak-Audeo V70-312. Leider ist nun eines davon verloren gegangen. Mit den bisherigen Phonak-Hörgeräten konnte ich mittels Compilot hervorragend (bei entsprechender Zusammenschaltung an der HiFi-Anlage) den Radio- oder den Fernsehton (oder sonstige Tonausgabe) in der ganzen Wohnung hören; eine einmalige, problemlose Kopplung war dazu nötig, die Verbindung, am Abend einmal hergestellt, blieb auch stabil.

Nachdem ich drei aktuelle Geräte mit Bluetooth ausprobiert hatte (Signia, Phonak, Oticon) muss ich sagen, dass bei denen die Bluetooth-Kopplung (mit markeneigenen Streamern) umständlich und instabil ist, den halben Fernsehabend erfordert und, wenn man Glück hat, dann für den Rest der Fernsehsendung erst steht, aber sofort verloren geht, wenn man mal das Zimmer verlässt. D.h. Instabilität und mangelnde Reichweite der Verbindung erlaubt nicht, eine Sendung von Anfang an zu genießen oder sich gar während einer Sendung in der ganzen Wohnung zu bewegen.
Sonstige Bluetooth-Adapter kommen insbesondere für Filme wegen der Latenz nicht infrage.

Werbung

Haben Sie einen Rat für mich?
Vielleicht ließe sich so auf eine nachhaltige Verbesserung der Bluetooth-Kopplung warten, bevor neue Geräte angeschafft werden?
Oder sehen Sie dennoch dafür eine Möglichkeit?
Das wäre für mich auch deswegen wichtig, weil ich dringend einer Verbesserung der Sprachverständlichkeit bedarf, die ich probeweise bei dem ausprobierten Phonak-Audeo P-R Trial durchaus bemerkt habe.

Ich freue mich auf eine Antwort.
Freundliche Grüße

Das ist ja sehr unerfreulich, dass Sie solche Probleme mit der TV-Funkverbindung haben.
Es wird Ihnen nicht helfen, aber ich kann Ihnen versichern, dass die Verbindung vom Fernsehgerät zu den Hörgeräten via bluetoothähnlichem Funk hier bei mir ausgezeichnet funktioniert. Nun, vielleicht hilft Ihnen diese Aussage doch, denn ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass diese Übertragung durchaus klappt und auch sehr gut klingt.

Kein grundsätzliches Problem mit Bluetooth

Ein grundsätzliches Problem mit dieser Technik gibt es also nicht. Wir hören hier in der Redaktion auch kaum Klagen zu diesem Thema, egal welche Hörgerätemarke es betrifft.
Die Technik ist weit ausgereift und funktioniert. Es wird sicher alle paar Jahre wieder etwas Neues kommen, aber es würde nicht lohnen, hier auf irgendwelche bahnbrechenden Innovationen zu warten. Die verwendete Funkübertragung ist bestens erprobt, wird der stetig weiterentwickelt und verbessert.

TV-Ton ist keine Multi-Room-Lösung

Um es ganz klar und frei heraus zu sagen: Man kann es sich „von der Backe putzen“, via Hörgerätefunk den Fernsehton oder gar Musik in der ganzen Wohnung oder im ganzen Haus zu hören. Dafür ist die Sendeleistung nicht groß genug.
Bei mir reicht es locker im ganzen Wohnzimmer, gehe ich nach nebenan ins Esszimmer, bricht es schon ab.
Dafür ist der TV-Connector (als Beispiel von Phonak) auch nicht gedacht. Hier wäre der Compilot für Ihren Zweck besser geeignet.

Sinn und Zweck der TV-Connectoren aller Hersteller ist es, eine drahtlose Verbindung zum Fernseher auf 5–10 Meter Distanz ohne Kabel und ein zusätzliches Gerät am Körper zu ermöglichen.
Ein Multi-Raum-Musikempfang ist weder vorgesehen noch wirklich möglich.

Die Reichweite ist kein Bug, sondern ein Feature

Bedenken Sie bitte auch Folgendes: Die Hörgeräte können so eingestellt werden, dass sie sich automatisch mit dem TV-Connector verbinden, oder aber, dass man sie manuell durch Programmwechsel mit den Hörgerätetastern in den TV-Modus schaltet.
Die meisten Menschen bevorzugen das automatische Koppeln. Wenn sie sich vor den Fernseher setzen, verbinden sich die Hörgeräte automatisch mit dem TV-Ton. Verlässt eine solche Person nun den Raum, um etwas anderes zu tun, mögen es die meisten, dass der TV-Ton auch automatisch wieder weggeht. Sie wollen sich beispielsweise nebenan unterhalten usw.

Lösungen für Funk-Probleme

Wenden wir uns nun Ihren Problemen zu: Sie schildern, dass das Koppeln von Hörgeräten und TV langwierig und umständlich sei. Darüber hinaus breche die Verbindung immer wieder ab.
Beides kann ich aus meiner tagtäglichen praktischen Erfahrung nicht bestätigen. Das gilt für alle Phonak- und Unitron-Hörgeräte der letzten Jahre.
Deshalb dürfen wir davon ausgehen, dass es prinzipiell gut funktioniert. Wenn das bei Ihnen nicht so ist, müssen wir auf die Suche nach der Ursache gehen.

Überblick Problemlösungen

  • Entscheiden Sie sich zunächst, ob Sie den TV-Ton automatisch aufgeschaltet bekommen möchten oder ob Sie es bevorzugen, das entsprechende Hörprogramm manuell einzuschalten.
  • Schließen Sie den TV-Connector (Phonak) mit dem mitgelieferten Multikabel entweder an den 3,5 mm Kopfhöreranschluss oder an den optischen Ausgang Ihres Fernsehers an
  • Achtung: Das Kabel und der TV-Connector beherrscht beide Übertragungsstandards
  • Vermeiden Sie anfangs Umwege über Stereoanlagen oder anderes Audio-Geräte
  • Prüfen Sie, ob Sie im TV-Menü Kopfhörerausgang und TV-Lautsprecher gleichzeitig aktivieren können
  • Nutzen Sie ggf. ein Y-Kabel, um den Ton einmal für die Hörgeräte und einmal für Lautsprecher/Stereoanlage abzugreifen
  • Oder verwenden Sie einen TOS-Link-Splitter (Link unten), um zwei optische Signale nutzen zu können
  • Versuchen Sie: TOS-Link-Ausgang für den TV-Connector und ggf. Kopfhöreranschluss für Soundbar/Stereoanlage
  • Platzieren Sie den TV-Connector prominent, am besten mit Sichtkontakt zu den Hörgeräten
  • Sofern vorhanden: Schalten Sie im TV-Menü eine Bluetooth-Übertragung des Fernsehers aus

Alle Infos zum Compilot von Phonak
Fernseher hören trotz Schwerhörigkeit

c1b40a32e2764b1cb5dddb55bd94c2fe

Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

Keine Schlagwörter vorhanden
Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 30. November 2022 | Revision: 21. April 2024

Lesen Sie doch auch:





Rechtliches