In Deutschland ist es überhaupt kein Problem für schwerhörige Menschen, Hörgeräte zu bekommen. Einfach zum Ohrenarzt, dann zum Hörakustiker und die Krankenkasse bezahlt in der Regel die komplette Rechnung1.
Doch in anderen Ländern sieht das anders aus.
In den allermeisten Nationen, wo die Gesundheitsversorgung nicht so klasse ist, wie bei uns, müssen die Schwerhörigen oft sehr weite Wege auf sich nehmen, weil es nur in der Zentralstadt oder an wenigen Orten Audiologen gibt, die Hörgeräte anpassen können. Und dann sind die Hörgeräte zumeist auch noch unerschwinglich teuer.
Unerschwinglich – Vier Jahre Arbeit für ein Hörgerät
Hier darf man nicht nur den reinen Hörgerätepreis berücksichtigen. Vielmehr muss man sich vorstellen, wie lange ein Mensch für ein Hörgerät arbeiten müsste. Bei uns genügt ein Viertel eines durchschnittlichen Monatsgehalts, um ein Hörgerät zu bekommen. Und diese Kosten übernimmt dann wie gesagt noch die Krankenkasse. In Afrika beispielsweise müsste ein Mensch vier ganze Jahre arbeiten, um ein Hörgerät bezahlen zu können.
USA – kein Schlaraffenland
Selbst in den USA, dem Land, wo Milch und Honig fließen, können sich sehr viele Menschen eine Hörgeräteversorgung, wie wir sie kennen, überhaupt nicht leisten. Neben den hohen Kosten für die Hörgeräte selbst, schlagen hier extrem hohe Arzt- und Audiologenkosten zu Buche. Das ist auch mit einer der Gründe dafür, weshalb Apple und andere Unternehmen versuchen, einfachere Earbuds für das Musikhören jetzt zu so etwas Ähnlichem wie Hörgeräten aufzubohren.
Aus diesem Grund werden in den USA auch sehr viele billige Hörverstärker aus China verkauft. Diese taugen nicht wirklich was, aber was sollen die Leute machen?
Und weil die Arzt- und Audiologenkosten so hoch sind, werden sehr viele Geräte OTC, also Over the Counter = einfach über die Ladentheke, verkauft. Das bedeutet, man kauft sich solche Hörlösungen im Supermarkt und passt sie zu Hause mit dem Smartphone selbst an.
Unermüdlicher, selbstloser Einsatz
Unser Chefredakteur, Peter Wilhelm aus Edingen-Neckarhausen, sammelt unermüdlich seit vielen, vielen Jahren nicht mehr benötigte Hörgeräte und stellt diese kostenlos, d.h. auf eigene Kosten, für Hilfslieferungen in alle Welt zusammen.
Die Hörgeräte werden klassifiziert, sortiert, desinfiziert, gereinigt und wenn nötig und möglich repariert. Dann werden sie katalogisiert und zu Hilfssendungen zusammengestellt.
Auf diese Weise konnten schon Millionenwerte gespendet werden.
Brasilien braucht Ihre Hilfe
Gerade erst ist Ronald Wessels von der Aktion „Hörgeräte für Brasilien“ wieder in Brasilien, um in mehreren großangelegten Aktionen diese Hörgeräte an Bedürftige abzugeben. Unterstützt wird er dabei von medizinischem Fachpersonal und erfahrenen Hörgeräteakustikern.
So ist es möglich, dass auch die Ärmsten der Armen gute und robuste Markenhörgeräte bekommen können.
Namibia – Wir helfen mit besten Hörgeräten
Almut Voigts, eine junge Frau aus Namibia, studiert in Deutschland und fliegt Anfang März wieder in die Heimat. Auch Sie hat eine kleine Organisation „Namibia Gehör schenken“. Ausgehend von der Klinik in Windhoek werden Bedürftige mit Hörgeräten, vorwiegend der Marke Phonak versorgt. Dieses Mal liegt ein Kindergarten im besonderen Fokus der Hörgeräteversorgung.
Heute haben wir ein Paket mit Phonak-Hörgeräten im Wert von nahezu 16.000 Euro gepackt und für Namibia abgeschickt.
Jeden Tag treffen in Edingen-Neckarhausen die Päckchen von Hörgeräte-Spendern ein. Entweder hat der Besitzer neue Geräte bekommen oder er ist verstorben. Wie dem auch sei: Die Hörgeräte können noch einmal einem anderen Menschen ein völlig neues Leben schenken!
Helfen auch Sie
Die gesamte Arbeit und Logistik, die Beschaffung von fehlendem Zubehör und das viele Porto verschlingen jedes Jahr Unsummen. Bitte helfen auch Sie durch ein Geldgeschenk mit, damit diese Aktion weiterlaufen kann.
Wenn Sie nicht mehr benötigte Hörgeräte haben, freuen wir uns, wenn Sie diese spenden können.
Sie haben Fragen oder Anregungen? Sie möchten helfen? Dann schreiben Sie uns bitte!
Fußnoten:
- zzgl. 10 Euro Anteil pro Gerät (zurück)
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