Fragen an die Redaktion

Was ist von elektrischen Ohrenschmalzreinigern zu halten?

Eine altertümlich anmutende Darstellung bei der eine Frau vor einer Apparatur sitzt, mit der man die Ohren reinigen kann

Im Handel werden elektrische Geräte zur Reinigung der Ohren bzw. der Gehörgänge angeboten.

Sehr geehrter Herr Wilhelm,

auf Amaz0n und so sehe ich viele Angebote für elektrische Geräte zur Entfernung von Ohrenschmalz.
Ich leide seitdem ich Hörgeräte trage, unter vermehrter Ohrenschmalzbildung.
Nun denken mein Mann und ich über die Anschaffung eines solchen Gerätes nach, sehr teuer sind sie ja nicht.

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Mein Mann meint aber, ich solle zuerst Sie als Hörexperten befragen, sicher sei sicher.

Was halten Sie also von solchen Geräten, welche Typen gibt es und kann man die bedenkenlos kaufen?
Was kann man denn überhaupt selbst gegen Ohrenschmalz tun?

Vielen Dank für Ihr Vertrauen und diese sehr interessante Frage.

Ohrenschmalz ist natürlich und kein Dreck

Ohrenschmalz ist ja zunächst einmal völlig natürlich und erfüllt in der Regel auch eine wichtige Funktion. Normalerweise muss man nichts dagegen unternehmen.
Es kann aber, wie Sie richtig beobachtet haben, durch das Tragen von Hörgeräten (und vielen anderen Einflüssen) dazu kommen, dass sich Menge und Konsistenz des Ohrenschmalzes ändern; und das so weit, dass es einem als unangenehm erscheint.

Hier mein grundsätzlicher Rat zum Umgang mit Ohrenschmalz:

Sie können ihrer Meinung nach überschüssiges Ohrenschmalz entfernen. Als verantwortungsvoller, erwachsener Mensch können Sie dazu auch die ansonsten verteufelten Wattestäbchen verwenden. Führen Sie diese aber nicht tief in den Gehörgang ein, das wäre kontraproduktiv.
Mit einer wischenden, drehenden Bewegung können Sie das Ohrenschmalz im Bereich der Ohrmuschel und etwa so weit, wie die Watte reicht entfernen. Aber schieben Sie sich die Wattestäbchen nicht in die Ohren, da Sie damit das Ohrenschmalz nur in Richtung Trommelfell drücken und so die Sache verschlimmern.

Regelmäßig zum HNO-Arzt gehen

Verstopfungen, erhöhte Produktion von Ohrenschmalz und die Bildung von Pfropfen sollten Sie immer zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt führen. Er kann diese Probleme analysieren, diagnostizieren und sanft behandeln. Das ist der beste Weg.
Als Hörgeräteträgerin sollten sie ohnehin mindestens einmal im Jahr zum HNO-Arzt gehen, um die Ohren und das Gehör kontrollieren zu lassen.

Ohrenspülungen mit dem Gummiball

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Ohrenspülungen gemacht. Dazu gibt es in Apotheken und Drogeriemärkten Saugballons aus Gummi. Diese werden am Wasserhahn mit lauwarmem Wasser gefüllt. Ich persönlich sauge Wasser aus einem Glas auf. Dem Wasser setze ich eine Prise Kochsalz zu, auf das ich persönlich zur Behandlung, Desinfektion und Gesundheitsverbesserung setze. Dann wird das lauwarme Wasser vorsichtig und langsam ins Ohr gegeben. Es ist kein Druck erforderlich! Bei schräg gehaltenem Kopf läßt man das Wasser etwas einwirken und dann herauslaufen. So löse ich auch hartnäckiges Ohrenschmalz.

Elektrische Geräte sind wenig empfehlenswert und unnötig

Im Handel werden elektrische Geräte angeboten, die etwas Ähnliches machen. Sie haben ein Wasserreservoir, eine Pumpe und ein Handteil mit Düse. Im Prinzip tun sie das Gleiche, wie der Gummiballon, nur lauter, stärker und mit einem gewissen Risiko behaftet.
Während bei der Ballonspülung das Wasser sanft in den Gehörgang läuft, wird es bei einigen Geräten ins Ohr gespritzt. Das halte ich persönlich für riskant, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass a) Ohrenschmalz in Richtung Trommelfell gedrückt wird und b) das Trommelfell unter ungünstigen Umständen sogar Schaden nehmen kann.
Ich selbst würde solche Geräte nicht anwenden.

Vor allem: Wenn man das mit dem Gummiball ebenso hinbekommt, spart man viel, viel Geld.

Stecken Sie sich keine Gegenstände in die Ohren

Ein anderer Typ von Geräten, die es für die manuelle und die elektrische Anwendung gibt, funktioniert so, dass Gummiaufsätze, Spiralen, Häkchen und andere dafür geeignet scheinende Aufsätze ins Ohr gesteckt werden und dann durch Rotation das Ohrenschmalz quasi herauswinden sollen.
Von derartigen Apparaturen rate ich ab, das sie nach meiner persönlichen Auffassung nicht gefühlvoll und kontrolliert genug einegesetzt werden können. Es besteht abermals die Gefahr, dass man das Ohrenschmalz eher verfestigt und in die falsche Richtung befördert.

Außerdem sage ich es immer wieder fast schon gebetsmühlenhaft: Stecken Sie sich keine Gegenstände in die Ohren. Das sagt man schon kleinen Kindern und es gilt umso mehr auch für große Leute.

Hinweis:

hörgeräte erfahrungpeterlinks

Dieser Text dient journalistischer Information und gibt nur persönliche Meinung und Erfahrungen wieder. Vor Entscheidungen in Rechts-, Steuer- und Medizinfragen bitte immer eine Fachperson fragen. Fragen Sie immer einen Arzt, Apotheker, Anwalt oder Steuerberater. Das ist günstiger als Sie denken. Verlassen Sie sich nie auf Wissen, das Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben!

Bildquellen:
  • bohrmaschine-am-ohr: KI generiert, Peter Wilhelm

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Lesezeit ca.: 6 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 1. August 2024

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