Fragen an die Redaktion

Unverschämter Hörakustiker will mit Wucher abzocken, Betrug!

Abzocke bei Hörgeräten

Mein Hörakustiker ist ein Betrüger! Der Abzocker will mir teure Hörgeräte verkaufen. Mir stehen aber auf Nachfrage bei der Krankenkasse kostenlose Hörgeräte zu, die die Kasse komplett bezahlen würde. Was soll ich tun?

Liebes Team von Hörgeräte!

So etwas werden Sie auch nicht jeden Tag hören, deshalb wende ich mich an Sie, das wird Sie interessieren, wie ein Hörakustiker in H. mit seinen Kunden umgeht.
Vom Ohrenarzt habe ich eine Verschreibung für Hörgeräte bekommen und bin dann zu diesem Hörakustiker. Obwohl der Arzt schon alles gemessen hat und ich ein Diagramm meiner Ohren vorlegte, hat der Hörakustiker nochmals (!!!) Messungen durchgeführt und zwar mehrere. Darunter auch eine mit eine Sonde im Ohr und mit Nebengeräuschen aus Lautsprechern. So will er Panik schüren und durch diese überflüssigen Tests die Kosten in die Höhe treiben.

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Dann hat er mit Hörgeräte gezeigt, die von der Krankenkasse übernommen und voll bezahlt werden. Diese hat er mir angepasst und er hat auch Ohrstücke mit einem 3D-Drucker hergestellt. Das muss man sich mal vorstellen! Ein 3D-Drucker gehört ja wohl in den Hobby-Bereich, wo Leute sich Eierbecher oder Püppchen machen. Und der macht Ohrstücke für Schwerhörige damit!

Ich hatte gleich so viele Fragen und diese im Netz auf der Seite XYZ.de gestellt.

Die Hörgeräte habe ich eine Woche lang getragen. Sie waren sehr gut. Anfangs etwas laut, aber der Hörakustiker hat sie nachjustiert. Ich war in der Woche 5 x bei ihm. In einem Forum wurde mir eine andere Hörgerätemarke empfohlen. Ich habe den Hörakustiker danach gefragt aber er führt zwei andere Marken hauptsächlich. Da geht es ja schon los! Wenn doch von Schwerhörigen im Netz eine Marke empfohlen wird, dann muss die doch gut sein. Wie kommt es, dass der Hörakustiker die nicht führt? Der unterschlägt doch quasi seinen Kunden Geräte die wirklich gut sind!

Er hat dann diese Hörgeräte besorgt, denn auf einmal hieß es, er können alle Hörgerätemarken besorgen und einstellen. Die bestellten Geräte in der Ausführung, die im Netz von erfahrenen Schwerhörigen empfohlen wurden, sollen jetzt aber auf einmal 2.300 EURO pro Ohr extra kosten. Die soll ich aus eigener Tasche dazu bezahlen! Eine Unverschämtheit und ein Betrug. Von der Kasse würde ich super funktionierende Hörgeräte gratis bekommen und die anderen sollen dann für beide Seiten über 5.000 EURO Draufzahlung kosten. Die neuen Hörgeräte haben Bluetooth und mehr Mikrofone.
Das brauche ich nicht, wie ich weiß, denn die Kassenhörhilfen haben das auch nicht und sind absolute Klasse. Es ist doch Ausnutzung und Wucher, dass ich für meine Wunschgeräte jetzt zwei Monatsgehälter hinlegen muss. Abzocke!

Bitte informieren Sie Ihre Leser über diese Methoden der Hörgeräteabzocker!

Vielen Dank für Ihre Zuschrift.
Hätten Sie sich früher an uns gewandt, hätten Sie sich und Ihrem Hörakustiker einigen Frust ersparen können.

Es ist vollkommen richtig, dass der Hörakustiker Ihnen Hörgeräte vorgestellt und zum kostenlosen Ausprobieren mitgegeben hat, die komplett von der Krankenkasse bezahlt werden.
Solche Hörgeräte sind ausgereift und für viele Schwerhörige absolut ausreichend.
Dass der Hörakustiker selbst für die Ausprobe maßgefertigte Otoplastiken herstellt, ist auch fachlich völlig richtig. Solche Ohrstücke werden heute mit 3D-Druckern hergestellt, und zwar hochprofessionell. Dass 3D-Drucker heute auch im Privatbereich eingesetzt werden, schmälert doch ihre Perfektion und Eignung für den professionellen Bereich überhaupt nicht.

Dass der Hörakustiker die Untersuchungsergebnisse des HNO-Arztes mit eigenen Messungen und Tests untermauert, überprüft und ergänzt, zeugt von einem professionellen Vorgehen und entspricht meisterlichem Standard.
Diese zusätzlichen Tests treiben die Kosten für Sie nicht in die Höhe, sondern sind Bestandteil einer ordentlichen Hörgeräteanpaqssung.

Wenn Sie Fragen zu Hörgeräten und zur Arbeit des Hörakustikers haben, ist es heutzutage natürlich ein Weg, diese auch im Netz zu stellen. Dabei muss man aber unterscheiden zwischen neutralen Fachinformationsseiten und Laienportalen, in denen Hinz und Kunz ihren Blödsinn zum Besten geben. Es gibt auch Foren, die im Grunde nur dazu dienen, eine bestimmte Hörgerätemarke immer und immer wieder in den Vordergrund zu rücken. Egal, was für eine Frage Sie dort stellen, eine der ersten Antworten wird immer lauten „Ich habe ja die Geräte von XYZ, probier die doch erst mal!“ oder auch „Deine Hörgeräte knnst Du in die Tonne treten, ich kann nur die Geräte von XYZ empfehlen“.

Sie haben die von der Kasse finanzierten Hörgeräte eine Woche lang zur Probe getragen und finden diese sehr gut. Warum, um alles in der Welt, lassen Sie sich jetzt von anonymen Menschen auf einer Webseite verunsichern und zu einer anderen Hörgerätemarke drängen?
Die meisten Hörakustiker haben bestimmte Präferenzen, also Hörgerätemarken, die sie besonders gerne anpassen, weil sie damit eben gute Erfahrungen gemacht haben und sich meist auch damit am besten auskennen. Andere Hörgerätemarken können sie aber auch besorgen und gut einstellen, das ist kein Hexenwerk und das hat ihr Hörakustiker auf Ihren Wunsch hin ja auch gemacht.

Mir ist schleierhaft, wo Sie da einen Betrug oder eine Abzocke sehen. Der Hörakustiker hat aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Sie als Kundin sind dann mit Informationen aus dem Netz gekommen, haben andere Hörgeräte verlangt und wundern sich nun, dass diese Wunschgeräte etwas kosten.
Bleiben Sie doch einfach bei den Hörgeräten, die Ihnen der Hörakustiker von Anfang an empfohlen und mitgegeben hat.

Natürlich können Sie mit einer Zuzahlung etwas besser ausgestattete Hörgeräte bekommen. Aber das haben Sie doch selbst in den Händen, ob Sie diese kaufen möchten oder nicht.
Wenn die Kassenhörgeräte irgendein Feature nicht haben, das Sie gerne möchten, wird es zwischen den 0,-Euro-Hörgeräten und denen für über 5.000,- Euro ja sicher noch welche geben, die in einer moderateren Preisstufe liegen.

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Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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In der Rubrik „Fragen an die Redaktion“ finden Sie unsere Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die uns tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen und die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Es handelt sich also bei den Fragen um redaktionell meist nicht bearbeitete und auf ihren Wahrheitsgehalt hin nicht überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich, die Redaktion macht sich die Aussagen nicht zu eigen.

Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 2. Juli 2024

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