Fragen an die Redaktion

Tipps zur freihändigen Telefonie mit Phonak Audeo M90

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Ein Leser aus Thüringen hat Probleme mit seinen Marvel-Hörgeräten von Phonak:

Ich bin vom Phonak Marvel 90 arg enttäuscht. Bisher nutze ich das Phonak audeo 90.

Das Telefonieren mit dem Phonak Festnetztelefon geht wunderbar.
Dabei bin ich extrem hörgeschädigt und habe Tinnitus.

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Handy oder Telefonieren mit einem normalen Festnetztelefon geht allerdings gar nicht.

Nun teste ich gerade Marvel 90 mit meinem Smartphone Samsung Galaxy 5 S. Dieses Smartphone wird bei Phonak als getestet und kompatibel angegeben. Das Smartphone hat sich sofort mit Marvel (beide Hörgeräte) verbunden. Ich kann anrufen oder angerufen werden, ob Festnetztelefon oder vom Smartphone, die Sprache kommt glockenklar bei mir an.

Die Enttäuschung kommt vom Gegenüber. Der kann mich so gut wie gar nicht verstehen. Also mobil Telefonieren wieder nicht möglich.

Eigentlich kann es nur an der Verwendung der Marvel Mikrophone im Rückkanal liegen. Wenn die allerdings bei den Phonak audeo auch im Rückkanal zum speziellen Phonak Festnetztelefon verwendet werden, dann fällt mir keine Erklärung ein. Viele andere Smartphones kaufen ist auch keine Lösung. Was meinen Sie?

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen aus Thüringen
Dietrich

Ich weiß, dass es Ihnen zunächst gar nichts hilft, wenn ich Ihnen sage, dass gerade das freihändige Telefonieren mit den Marvel-Hörgeräten bei mir wunderbar funktioniert (Phonak Audéo M90).

Weil das aber so ist, kann ich Ihnen sagen, dass das grundsätzlich auch bei Ihnen möglich sein sollte.
Über das von Ihnen genutzte Smartphone kann ich nichts sagen, da ich leider keine Android-Produkte verwende. Unser Partnerhörakustiker meldet aber, dass er etliche Kunden mit Android-Smartphones mit Marvels versorgt hat und diese Kunden ebenfalls gut telefonieren können.

Wir sind uns natürlich alle der Tatsache bewußt, dass die Mikrofone von Hörgeräten für das freihändige Telefonieren recht ungünstig untergebracht sind. Je weiter die Hörgeräte hinter den Ohren hängen, umso schwerer haben es die Mikrofone. Es ist daher stets sinnvoll, die Länge der Ex-Hörer-Kabel exakt zu bemessen, damit diese nicht zu lang sind und das Hörgerät nicht zu weit hinter dem Ohr verschwindet.

Aber auch bei gutem Sitz der Hörgeräte bleibt die Distanz zwischen Hörgerätemikrofon und Mund sehr weit.
Es ist daher mit Raumhall und Rauschen zu rechnen. Am häufigsten wird berichtet, dass der Gesprächspartner meint, man würde über Raumlautsprecher bzw. eine Freisprechanlage mit ihm telefonieren.

Ich selbst kompensiere das sehr erfolgreich, indem ich beim Telefonieren in schwierigen Situationen (Raumhall, Umgebungslärm usw.) meine hohle Hand leicht gebogen in etwas Abstand vor den Mund halte und so den Schall in Richtung Hörgerät lenke.

Bitte geben Sie noch nicht auf. Ich weiß, dass es geht und telefoniere inzwischen ausschließlich über die Marvel-Hörgeräte.
Lassen Sie den Hörakustiker doch noch einmal die Einstellungen der Hörgeräte, insbesondere im Telefonieprogramm, überprüfen.
Probieren Sie mit ihm gemeinsam, ob sich das Ergebnis mit einem iPhone (testweise) bessert.
Experimentieren Sie mit meiner hohlen-Hand-Methode.
Bedenken Sie, dass eine schlechte einseitige Sprachübertragung auch am Telefonie- bzw. Handynetz liegen kann.

Berichten Sie mir bitte weiter!

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    Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 18. November 2019 | Revision: 22. April 2024

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