bei meinem kleinen Sohn wurde nach der Geburt der standardmäßige OAE-Test durchgeführt, den er leider zweimal nicht bestanden hat….
Zunächst einmal möchte ich sagen, dass Ihre Sorge um Ihren Sohn vollkommen verständlich ist. Als Elternteil ist es ganz natürlich, dass Sie sich Gedanken machen, besonders wenn es um etwas so Essenzielles wie das Hören geht. Ihre Verunsicherung ist nachvollziehbar, und es ist wichtig, dass Sie mit Ihren Gefühlen nicht allein sind.
Die OAE- (otoakustische Emissionen) und BERA-Tests (Hirnstammaudiometrie) sind standardisierte Methoden, um frühzeitig mögliche Hörprobleme bei Neugeborenen zu erkennen. Wir wissen aber auch, dass diese Tests in einem so jungen Alter manchmal nicht immer eindeutige Ergebnisse liefern. Gründe dafür können sein:
- Flüssigkeit im Mittelohr: Nach der Geburt ist es nicht ungewöhnlich, dass sich noch Fruchtwasser oder andere Flüssigkeiten im Ohr befinden, was die Testergebnisse beeinflussen kann.
- Reifung des Hörsystems: Das auditive System eines Neugeborenen ist noch in der Entwicklung, und bei einigen Babys reift es erst in den ersten Lebensmonaten vollständig.
- Testbedingungen: Faktoren wie Unruhe des Babys oder technische Störungen können ebenfalls eine Rolle spielen.
Dass der nächste Test erst in zwei Monaten angesetzt wurde, ist in der Regel eine gängige Vorgehensweise. Ich habe Ihnen ja geschrieben, welche Unwägbarkeiten eine Rolle spielen können, die die Testergebnisse ungenau sein lassen können.
Man muss also auch einfach ein bisschen abwarten, damit in diesem Zeitraum eventuelle Faktoren wie Flüssigkeit im Ohr abklingen und das auditive System Ihres Kindes weiter ausreifen kann. Dadurch sind die Ergebnisse beim nächsten Test oft aussagekräftiger und zuverlässiger. Es kann natürlich trotzdem schwer für Sie sein, so lange auf Gewissheit zu warten.
In der Zwischenzeit gibt es einige Dinge, die Sie tun können, um sich zu beruhigen und Ihren Sohn bestmöglich zu unterstützen:
• Bleiben Sie aufmerksam: Beobachten Sie, ob Ihr Sohn auf Geräusche reagiert, z. B. auf laute Geräusche, Stimmen oder Musik. Schauen Sie, ob er sich bei Stimmen beruhigt oder interessiert umblickt.
• Suchen Sie Austausch: Es gibt Selbsthilfegruppen und Online-Foren für Eltern mit Kindern, die Hörprobleme haben. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann nicht nur beruhigend sein, sondern auch hilfreiche Tipps und Perspektiven bieten.
• Sprechen Sie mit dem Arzt: Wenn Sie das Gefühl haben, dass der nächste Termin zu lange hin ist, scheuen Sie sich nicht, dies mit Ihrem Kinderarzt oder der Klinik zu besprechen. Manchmal lässt sich ein früherer Termin arrangieren.
• Fürsorge für sich selbst: Ihr Beruf ist sicherlich wichtig, aber Ihre mentale Gesundheit ist es ebenfalls. Geben Sie sich selbst Raum und Zeit, um zur Ruhe zu kommen, und holen Sie sich Unterstützung von Familie und Freunden, wenn Sie das Gefühl haben, überfordert zu sein.
• Kontakt aufnehmen: Scheuen Sie sich nicht, mir zu schreiben oder mich anzurufen, wenn Ihnen danach ist.
Zuletzt möchte ich Ihnen Hoffnung machen: Selbst, wenn sich ein Hörproblem bei Ihrem Kind bestätigen sollte, gibt es heutzutage viele Möglichkeiten, die Hörfähigkeit zu fördern. Frühzeitige Diagnosen ermöglichen eine gezielte Förderung, etwa durch Hörgeräte oder, falls nötig, Cochlea-Implantate. Kinder lernen unglaublich schnell, und mit der richtigen Unterstützung kann Ihr Sohn ein erfülltes und glückliches Leben führen.
Sie machen das großartig, und es ist schön zu sehen, wie aufmerksam und liebevoll Sie sich um Ihren Kleinen kümmern. Vertrauen Sie darauf, dass Sie Schritt für Schritt gemeinsam mit den Ärzten und Experten eine Lösung finden werden.
Alles Liebe und viel Kraft für die kommende Zeit!
Bildquellen:
- neugeboren: Peter Wilhelm KI
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