Fragen an die Redaktion

Keine Gehörgänge: Was für ein Hörgerät?

HNO-Arzt

Mein Mann hat seit vielen Jahren eine beidseitige Schwerhörigkeit, wobei das rechte Ohr fast vollständig taub ist. Er wurde ohne vollständig ausgebildete Ohren geboren…

Mein Mann hat seit vielen Jahren eine beidseitige Schwerhörigkeit, wobei das rechte Ohr fast vollständig taub ist. Er wurde ohne vollständig ausgebildete Ohren geboren, und nach einer Operation in der Kindheit, bei der die Ohren angelegt wurden, ist sein Gehörgang zu eng für die meisten Hörgeräte. Dies führt häufig zu Schmerzen und Entzündungen im Gehörgang. Uns wurde einmal ein Implantat empfohlen, das in den Kopf eingesetzt wird, doch aufgrund seiner schlechten Erfahrungen mit früheren Operationen lehnt er dies ab. Gibt es alternative Lösungen für solche Fälle? Außerdem interessieren wir uns dafür, ob Medikamente oder naturheilkundliche Ansätze bei diesem Problem helfen können.

Vielen Dank für Ihre Frage, die auf ein sehr spezifisches und herausforderndes Hörproblem hinweist. Die beschriebenen Gegebenheiten – eng oder nicht ausreichend ausgebildete Gehörgänge sowie der Wunsch, invasive Eingriffe zu vermeiden – machen eine klassische Versorgung mit Hörgeräten schwierig. Dennoch gibt es einige vielversprechende Alternativen und Ansätze, die ich Ihnen im Folgenden erläutern möchte.

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1. Knochenleitungshörgeräte: Eine Alternative zur klassischen Hörgeräteversorgung

Knochenleitungshörgeräte bieten eine hervorragende Lösung für Menschen, deren Gehörgänge nicht für klassische Hörgeräte geeignet sind. Diese Geräte umgehen den Gehörgang vollständig und leiten den Schall durch die Schädelknochen direkt an das Innenohr weiter. Es gibt zwei Hauptvarianten:

• Knochenleitungshörgeräte mit Stirnband oder Softband oder zum Aufkleben: Diese Geräte sind nicht-invasiv und werden mit einem Stirnband oder Softband getragen. Sie eignen sich besonders für Menschen, die keine Operation möchten. Das Gerät liegt auf dem Kopf und überträgt die Schallwellen über den Knochen.
• Implantierbare Knochenleitungshörgeräte: Obwohl Ihr Mann eine Operation ablehnt, möchte ich erwähnen, dass moderne implantierbare Systeme wie das Baha-System sehr gut verträglich sind. Die Operation ist minimal-invasiv, und viele Patienten berichten, dass die Lebensqualität erheblich verbessert wird. Es lohnt sich vielleicht, die Optionen noch einmal mit einem spezialisierten HNO-Arzt zu besprechen.

2. Medikamentöse oder naturheilkundliche Ansätze

Aktuell gibt es leider keine Medikamente, die Schwerhörigkeit durch strukturelle Probleme wie nicht ausgebildete Gehörgänge beheben können. Die Forschung im Bereich regenerativer Medizin, wie z. B. Gentherapien oder Stammzelltherapien, befindet sich noch im Anfangsstadium und ist für praktische Anwendungen nicht ausgereift.

Auch die Naturheilkunde bietet keine spezifischen Heilmethoden für strukturelle Hörprobleme wie die Ihres Mannes. Allerdings können naturheilkundliche Ansätze dabei helfen, Begleitsymptome wie Entzündungen im Gehörgang oder allgemeines Wohlbefinden zu verbessern. Dazu gehören:

• Entzündungshemmende Ernährung: Eine gesunde Ernährung, die reich an Antioxidantien und entzündungshemmenden Lebensmitteln ist, kann die allgemeine Gesundheit unterstützen.
• Homöopathie und Phytotherapie: Bestimmte Mittel wie Schüssler-Salze oder pflanzliche Präparate können helfen, Entzündungen zu lindern, auch wenn die Wirksamkeit individuell unterschiedlich ist.

Aber das ist natürlich nur ergänzend und sollte in Absprache mit einem Arzt verfolgt werden.

3. Beratung und weitere Schritte

Ich empfehle dringend, sich an ein spezialisiertes Hörzentrum oder einen HNO-Arzt mit Erfahrung in Knochenleitungshörgeräten zu wenden. Dort kann man Ihren Mann umfassend beraten und die verschiedenen Möglichkeiten testen. Auch ein Hörakustiker, der auf komplexe Fälle spezialisiert ist, könnte weitere Optionen aufzeigen.

Es ist verständlich, dass Ihr Mann aufgrund seiner Erfahrungen mit Operationen zögert, aber vielleicht wäre es möglich, eine offene und neutrale Diskussion über die minimal-invasiven Möglichkeiten zu führen. Letztendlich liegt die Entscheidung bei ihm, aber es ist wichtig, dass alle potenziellen Vorteile und Risiken klar auf dem Tisch liegen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mann viel Erfolg auf diesem Weg und hoffe, dass eine passende Lösung gefunden wird, die seine Lebensqualität erheblich verbessert!

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