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Hörgeräte-Batterien nicht im festen Turnus wechseln

Batterie verschluckt

Jedes Hörgerät benötigt Strom. Der kommt heute aus winzigen Zink-Luft-Batterien. Diese Knopfzellen geben konstant eine gleichbleibende Stromstärke ab. Am Ende ihrer Lebenszeit gehen sie dafür ziemlich rasch zur Neige. Ein allmähliches Absinken bis zur völligen Entleerung kennen diese Zellen nicht. Das ist auch für die empfindliche Elektronik gut so.

Das bedeutet aber für den Hörgeräteträger, dass er nach dem ersten Ertönen des Warnsignals im Hörgerät bald die Batterie wechseln muss. So an die 2 Stunden hat er dann noch Zeit. Aus diesem Grund hat eigentlich jeder Betroffene immer mindestens eine Ersatzbatterie dabei. Das Wechseln der Batterie ist Sekundensache und sehr einfach.

Trotzdem wollen viele Träger eines Hörgeräts diesem Überraschungsmoment entgehen und wechseln die Hörgerätebatterien in vorauseilendem Gehorsam immer „rechtzeitig“ auf bloßen Verdacht hin. Ich bin ja mehrmals in der Woche in Hörstudios. Gestern hörte ich, wie ein Kunde sagte: „Ich wechsle die Batterien immer exakt alle 4 Tage. Ich habe noch nie das Warnsignal gehört. So bin ich auf der sicheren Seite.“

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Clever gedacht, aber falsch gedacht.

Wie lange ein Hörgerät mit einer Batterie durchhält, das ist höchst verschieden. Es gibt Geräte, die fast 14 Tage mit einer Zelle auskommen, andere verlangen nach 5 Tagen schon nach neuem Saft. Und starke Powergeräte können auch schon mal alle 2 Tage eine neue Batterie verlangen.

An diesen Rhythmus gewöhnt sich der Hörgerätebesitzer und kann natürlich mit ziemlicher Sicherheit vorhersagen, wann es wieder soweit sein wird.
Aber hier liegt auch Potential für eine Selbsttäuschung, die ganz schön ins Geld gehen kann.

Moderne Hörgeräte arbeiten sehr dynamisch. Sie erkennen von alleine, in welcher Hörumgebung sich der Benutzer befindet, und stellen dann das entsprechende Hörprogramm ein. Das kann eins sein, das viel Strom zieht oder eben eins, das mit ganz wenig Strom auskommt. Eine weitere Rolle spielen die vielen Streaming-Funktionen der Hörgeräte. Wer mehr Musik via Bluetooth mit dem Hörgerät hört, der verbraucht auch mehr Batteriestrom. Das gilt auch für die drahtlose Übertragung des TV-Tons in die Hörsysteme oder das freihändige Telefonieren.

Das führt dazu, dass man eben nicht mehr genau vorhersagen kann, wann die Batterie entleert sein wird.
Wer also in dieser Situation einfach regelmäßig alle x Tage die Batterien austauscht, der wirft in aller Regel noch gut funktionierende Batterien weg.
Das summiert sich im Laufe der Zeit auf ganz ansehnliche Beträge. Auch wenn Hörgerätebatterien heute recht günstig zu bekommen sind, macht auch hier Kleinvieh Mist. Das heißt, im Laufe der Jahre kommt da ganz schön was zusammen.

Deshalb empfehlen wir, Batterien immer so lange zu nutzen, bis Sie das Warnsignal im Hörgerät hören. Wenn Sie ein Sparfuchs sind, können Sie das Warnsignal auch ignorieren und abwarten, bis das Hörgerät seinen Dienst ganz einstellt. Dann ist die Batterie wirklich ganz leer. Dem Hörgerät schadet das nicht.

Hörgerätebatterien – Batterien für Hörgeräte: Alles Wissenswerte

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 26. Juli 2018 | Revision: 22. April 2024

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