Liebe Redakteure und Fachleute von Hörgeräte-Info.net,
ich habe mich von der Werbung hinreißen lassen und mir die Signia Styletto jetzt näher angeschaut. Mein Hörgeräteakustiker hat mir ein Paar eingestellt und für 14 Tage überlassen.
Zunächst einmal: Sie sind wirklich extrem chic. Außerdem sind sie so klein und schmal, das ist atemberaubend.
Nur eins stört mich ganz elementar: Der Hörer ist fest eingebaut!
Ich kenne das als erfahrener Hörgeräteträger: Die Hörer gehen noch am leichtesten kaputt.
Bei meinen augenblicklichen Hörgeräten habe ich in 5 Jahren 3 x die Hörer tauschen lassen müssen. Die ersten Male auf Kulanz und dann immer mit rund 125,- € Kosten.
Was ist denn wenn jetzt am Styletto der Hörer kaputt geht?
Normalerweise ist der Austausch eine Minutensache. Stift raus, Kabel abziehen, neues Kabel einsetzen, Stift rein und fertig.
Aber jetzt? Muss ich dann tagelang ohne Hörgerät herumlaufen? Das geht in meinem Fall gar nicht!
Nun, wir haben auch keine vernünftige Erklärung, weshalb Signia diesen Weg gegangen ist und einen fest verbauten Hörer installiert hat.
Aus unserer Sicht wäre das nicht notwendig gewesen.
Das Tauschen von defekten Hörern ist für jeden Hörakustiker eine einfach zu bewerkstelligende Angelegenheit.
Außerdem verdient der Akustiker ja auch ein bisschen an dieser Reparatur, wenn sie außerhalb der Gewährleistung durchgeführt wird.
Jetzt müssen die Geräte eingesandt werden. Die Reparatur wird also nicht vom Hörakustiker, sondern von Signia durchgeführt.
Signia steht aber bekanntermaßen dafür, diese Art von Reparaturen extrem schnell auszuführen.
Nichtsdestotrotz muss der Hörgeräteträger während der Reparaturzeit ohne sein Hörgerät auskommen.
Allerdings wird Sie der Hörakustiker nicht im Regen stehen lassen. Er wird Ihnen selbstverständlich für die Überbrückung des Reparaturzeitraums ein Ersatzhörgerät anpassen.
Das kann wieder ein Styletto sein oder ein anderes Hörgerät. Welches das ist, spielt auch keine so große Rolle. Wichtig ist, dass Sie über die Runden kommen. Das Styletto kommt ja bald wieder.
Im Übrigen ist das Ganze auch keinen Aufreger wert. Signia wird sich etwas dabei gedacht haben. Alle Träger von IdO-Geräten, bei denen der Hörer in der Schale verbaut ist, müssen auch eine Einsendung der Geräte zur Reparatur hinnehmen.
Kritik ernten die fest verbauten Hörer aber auch von Hörakustikern. Diese sagen, dass hier ein Stück ihrer Kernkompetenz beschnitten wird. Einige befürchten sogar, dass dadurch der Höraustiker einmal mehr in die Ecke des Hörgeräteverkäufers gedrängt wird.
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