Cannabis gegen Tinnitus: Tinnitus sind nur subjektiv wahrnehmbare Ohrgeräusche, die den Betroffenen meist ständig begleiten. Bislang hat die Medizinforschung noch noch kein Medikament gegen Tinnitus gefunden. Von dieser audiologischen und neurologischen Erkrankung sind in Deutschland über 10 Millionen Menschen betroffen. Tinnitus-Betroffene greifen oft nach jedem Strohhalm, um Linderung zu erfahren. Viele suchen inzwischen Linderung der Symptome durch Cannabis (Cannabidiol / CBD), das vom Arzt verschrieben werden kann.
ansehen/verstecken
Epidemiologie
Zwischen 5 und 15 Prozent der Gesamtbevölkerung berichten vom Vorliegen eines Tinnitus (2), etwa 1 Prozent der Bevölkerung zeigt sich in der Lebensqualität durch das Ohrgeräusch erheblich belastet (3) Ärzteblatt.de
Cannabis gegen Tinnitus: Was ist CBD?
Cannabis enthält zahlreiche chemische Verbindungen, Cannabidiol ist eine von vielen. Je nach Sorte wird CBD-Öl aus Blüten, Blättern oder Knospen der Cannabispflanzen extrahiert. Cannabis ist auch als Marihuana, Haschisch, „Gras“ oder Hanf bekannt. Allerdings soll Cannabis gegen Tinnitus helfen.
CBD Öl
Medizinische Hanfpflanzen sind den üblichen Marihuana-Pflanzen sehr ähnlich, sie enthalten jedoch viel weniger des Rauschstoffes Tetrahydrocannabinol (Abkürzung: THC). Dieser chemische Stoff verursacht bei Marihuana-Konsumenten einen psychoaktiven Rausch. CBD unterscheidet sich in dem Punkt ganz wesentlich von THC und kann zu Ölen, Tinkturen, Gelen und Sprays verarbeitet werden. CBD ist, anders als viele glauben, nicht psychoaktiv. CBD-Benutzer erleben kein Hoch, werden nicht „breit“ oder „high“.
Warum ist CBD so beliebt?
Ganz viele Unternehmen sind inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen und verkaufen cannabidiol-haltige Produkte. Sie behaupten, dass die medizinischen Eigenschaften dieser Artikel zur Linderung von Schmerzen und zur Behandlung vieler Erkrankungen wie Angstzuständen, Depressionen, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Akne und Cannabis gegen Tinnitus eingesetzt werden können. Allerdings liegen für die Behandlung dieser Störungen mit Cannabisprodukten bisher keine empirischen Erkenntnisse zur Wirksamkeit von CBD vor.
Die große Ausnahme sind zwei seltene Formen der Epilepsie. Hier hat das zugelassene Arzneimittel Epidiolex gute Erfolge gezeigt. Sie müssen wissen, dass der CBD-Markt noch nicht staatlich reguliert ist und deshalb die Qualität der Produkte stark variiert und sogar viel Schindluder getrieben wird. Als Beispiel seien hier die Produkte genannt, die Hanfsamenöl enthalten. Dieses wiederum enthält aber kein CBD. Dieses in medizinischer Qualität wird nach wie vor fast ausschließlich in Apotheken verkauft.
Forschung zu Cannabis gegen Tinnitus
Forscher haben inzwischen zwei Rezeptoren im menschlichen Gehirn entdeckt, die als CB1 und CB2 bekannt sind und auf CBD reagieren. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Rezeptoren auch eine große für den Gleichgewichtssinn und das Hören spielen können.
Das wiederum führt zu der Frage, ob der Konsum bei Hörstörungen und Tinnitus helfen könnte. Bislang gibt es aber nicht viele empirische Ergebnisse zu dem Thema. Eine Studie aus 2015 mit CBD hat bei Laborratten gezeigt, dass es nicht hilft und in einigen Fällen sogar den Tinnitus verschlimmert.
Viel deutlicher sind aber die Hinweise darauf, dass CBD bei Stress helfen könnte. Hier legen die Ergebnisse einer Studie vor, die in der Ausgabe 2015 von Neurotherapeutics veröffentlicht wurde. Die Studie zeigt, dass CBD das Angstverhalten im Zusammenhang mit Störungen wie PTBS, SAD und Zwangsstörungen wirksam reduziert. Jedoch haben andere Studien wiederum zu gemischten Ergebnissen geführt.
Der gleiche Mangel an aussagekräftigen wie eindeutigen Daten besteht auch für die Nebenwirkungen von CBD. So wird berichtet, dass CBD möglicherweise zu Mundtrockenheit, Durchfall, reduziertem Appetit, Schläfrigkeit und Müdigkeit führen kann. Außerdem kann CBD mit anderen Medikamenten, wie Blutverdünner usw., interagieren und weitere, noch nicht bekannte Nebenwirkungen verursachen.
Cannabis / CBD zum Stressabbau ausprobieren?
Dennoch greifen Tinnituspatienten aufgrund des ständigen Klingelns in ihren Ohren gerne zu solchen Produkten. Sie leiden unter einer hohen psychischen Belastung. Alles was also zum Stressabbau beiträgt, ist für sie hilfreich und interessant. Etliche Menschen nehmen CBD-Öl sublingual ein (sie lassen es über die Mundschleimhaut unter der Zunge resorbieren). Andere Patienten schlucken das Öl einfach. Sie berichten, dass 30 Minuten später in der Regel Angst -und Panikzustände verschwinden.
Diese positive Wirkung (aber auch die Auswirkungen der oben beschriebenen Nebenwirkungen) von Cannabis können allerdings bei einem regelmäßigen Konsum sehr nachlassen und irgendwann gar nicht mehr auftreten. Jeder Mensch reagiert hier anders. Wer CBD von einem Arzt verschrieben bekommt, sollte es am besten nur nach Bedarf und nicht regelmäßig prophylaktisch einsetzen. Das bedeutet, man nimmt das Öl ein, wenn der Tinnitus am heftigsten ist oder sich unerträglich anfühlt.
Die CBD Dosis muss außerdem ganz individuell ermittelt werden. Was bei einer Person wirkt, kann für eine andere Person deutlich zu viel oder viel zu wenig sein. Die Wirkung ist bei jedem anders. Einige Patienten bemerken einen sofortigen Wirkungseintritt. Andere benötigen ein oder zwei oder mehr Wochen, bevor ihr Körper überhaupt in irgendeiner Weise reagiert. Manche Patienten spüren auch gar keine Wirkung. Wenn Sie sich für die Einnahme von CBD Produkte interessieren, besprechen Sie die Therapie am besten ausführlich mit Ihrem Arzt.
Tinnitus Linderung durch Hörgeräte statt Cannabis
Es muss nicht Cannabis gegen Tinnitus sein. Die klassische Empfehlung von Audiologen, HNO-Ärzten und Hörgeräteakustikern sind tinnitusgeeignete Hörgeräte. Hier gibt es zahlreiche, sehr gute Geräte am Markt. Diese Hörgeräte mit Tinnitus-Funktionien können die störenden Ohrgeräusche maskieren und nahezu ausblenden. Patienten berichten durchweg, dass diese Hörgeräte eine große Erleichterung bringen. Besuchen Sie hierzu einen Hörakustiker, der gemeinsam mit Ihnen nach Lösungen suchen kann.
Stichwörter: Cannabis gegen Tinnitus, Cannabis, Marihuana, Haschisch, CBD, CBD-Öl, Cannabidiol
Hinweis:
Dieser Text dient journalistischer Information und gibt nur persönliche Meinung und Erfahrungen wieder. Vor Entscheidungen in Rechts-, Steuer- und Medizinfragen bitte immer eine Fachperson fragen. Fragen Sie immer einen Arzt, Apotheker, Anwalt oder Steuerberater. Das ist günstiger als Sie denken. Verlassen Sie sich nie auf Wissen, das Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben!
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Cannabidiol, Cannabis, Cannabis gegen Tinnitus, CBD, Haschisch, Marihuana