Meine Frau ist gebürtige Chilenin. Ihre Eltern leben noch in Chile. Mein Schwiegervater ist extrem schwerhörig und benötigt dringend Hörgeräte.
Diese sind dort aber unerschwinglich. Es gibt zwar Hörgeräte, aber die können sich nur die oberen Zehntausend leisten.
Nun habe ich die Idee, hier in Deutschland Hörgeräte zu kaufen und ihm rüberzuschicken.
Als wir das letzte Mal in Chile waren, haben wir ihn mit in die Stadt genommen und ein Audiogramm machen lassen.
Was meinen Sie? Genügt es, anhand des Audiogramms hier gebrauchte Hörgeräte einstellen zu lassen?
Das geht natürlich. Aber der Erfolg ist fraglich.
Wenn Ihr Schwiegervater extrem schwerhörig ist, müssten die Hörgeräte massgefertigte Ohrstücke haben. Nur solche können sicherstellen, dass er nicht mit ständigen Rückkopplungen zu kämpfen hat.
Eine schnelle Anpassung geht auch mal anhand des Audiogramms und einer geeigneten Anpassstrategie.
Bei einem leichten Hörverlust könnten auch Schirmchen zum Einsatz kommen. Solche Schirmchen oder Domes sind universelle Silikon-Ohrstücke, die eigentlich jedermann recht schnell akzeptiert.
Aber sie funktionieren halt nicht bei schwereren Hörverlusten.
Hier käme es auf den Versuch an.
Beim Erwerb der Hörgeräte würde ich darauf achten, dass es Powerhörgeräte sind und dass sie einen Schallwinkel und einen Schlauch haben.
Genaueres kann man aber nur raten, wenn man das Audiogramm vorliegen hat.
Alles in allem ist es sehr schwer, ein Hörgerät und die Ohrstücke vernünftig anzupassen, wenn die schwerhörige Person nicht mitarbeiten kann.
Eine Fernanpassung via Post und Paket ist ein Stochern im Nebel und es ist fraglich, ob das zum gewünschten Ergebnis führt.
In den lateinamerikanischen und südostasiatischen Ländern sind aber die sogenannten Hörhilfen sehr verbreitet und werden von tausenden Leuten wie Hörgeräte getragen.
Diese Geräte können und müssen nicht angepasst werden, sondern funktionieren einfach als Schallverstärker.
Eventuell kommt in diesem Moment so ein recht einfaches Hörhelfer-Gerät in Frage.
Foto: Pixabay
