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Muss es immer die Premium-Variante bei Hörgeräten sein?

tt big schoen

Ich bin seit 2004 Hörgeräteträgerin und habe schon verschiedene Produkte getragen.
Die jetzigen und die davor waren und sind ebenfalls von Phonak. Jetzt trage ich die Phonak Audéo Paradise. Die Kasse zahlt zwar ca. 1500,00 € zu, aber für den Patienten bleibt dennoch so ein hoher Betrag übrig, den sich nicht unbedingt alle leisten können. – Dazu kommen noch die Kosten für ein Anschlussgerät an den Fernseher, damit über Bluetooth eine direkte Tonübertragung in die Geräte erfolgt.

Dennoch ist es so, dass ich in bestimmten Situationen zu wenig verstehe – also habe ich mir für einen schlappen Tausender ein Roger-Tischmikrofon „geleistet“.

Aber noch blöder fand ich, dass ich mir ein neues Smartphone kaufen musste, weil Phonak erst ab der Androidversion 10 seine App zur Einstellung der Geräte freigegeben hatte – mein Samsung S7 hatte jedoch nur Android 8 und ließ sich auch nicht aufpeppen.

So hat mich der gesamte Spaß in einer normalen Mittelklasse so viel Geld gekostet, wie ich eigentlich gar nicht hatte. – Aber Hören ist eben lebenswichtig.

Ich wage nur zu schätzen, was Ihre Geräte an Zuzahlung gekostet haben – und dazu dann noch eine Apple Watch.

Puls und Blutdruck kann man doch ganz einfach mit Blutdruckmessgeräten täglich messen – für mein Empfinden ist das nicht die vorrangige Aufgabe von Hörgeräten.

Liebe Grüße von Clara

Liebe Clara, ich setze Ihren Text nachfolgend noch einmal ein und kommentiere dann zitierend, das erleichtert die Sache.

Ich bin ja seit 2004 Hörgeräteträgerin und habe schon verschiedene Produkte getragen.

Somit sind Sie eine durchaus erfahrene Hörgeräteträgerin und wir können davon ausgehen, dass Sie sich mit dem Hören mit Hörgeräten gut auskennen.

Die jetzigen und die davor waren und sind ebenfalls von Phonak. Jetzt trage ich die Phonak Audéo Paradise. Die Kasse zahlt zwar ca. 1500,00 € zu, aber für den Patienten bleibt dennoch so ein hoher Betrag übrig, den sich nicht unbedingt alle leisten können.

Phonak Hörgeräte gehören zu den von mir auch gerne empfohlenen Hörgeräten. Selbst mit den Einstiegsmodellen zum sogenannten Nulltarif habe ich persönlich beste Erfahrungen gemacht. Nach meinem Dafürhalten spricht nichts dagegen, sich von den zuzahlungsfreien Geräten beim Probetragen schrittweise an die Technikstufe und die Hörgeräte heranzutasten, bis man die passenden gefunden hat. Im Ergebnis wird man immer auch eine preisgünstige Lösung finden.
Die Paradise-Hörgeräte von Phonak sind die Top-Liga und je nach Technikstufe 50, 70 oder 90 auch deutlich teurer als die zum rein besseren Hören und Verstehen notwendigen Hörgeräte. Der hohe Preis rechtfertigt sich durch die beste Ausschöpfung dessen, was audiologisch heute machbar ist, sowie durch zahlreiche Funktionen, die eher dem Bereich Komfort zuzuordnen sind.

Dazu kommen noch die Kosten für ein Anschlussgerät an den Fernseher, damit über Bluetooth eine direkte Tonübertragung in die Geräte erfolgt.

Ja, das ist richtig. Die Anbindung der Hörgeräte an den Fernseher ist für viele Hörgeräteträger einer der Hauptwünsche im Bereich Komfort. Früher benötigte man Kabel, extra Ansteckgeräte an den Hörgeräten und es funktionierte oft nur schlecht oder gar nicht.
Phonak-Hörgeräte verstehen am allerbesten den Bluetooth-Standard. Das bekommen andere Hörgeräte kaum oder gar nicht hin. Da die meisten TV-Geräte aber selbst kein Bluetooth können, oder aber sich nicht mit drahtlosen Bluetooth-Kopfhörern verbinden lassen, kann in diesem Fall der TV-Connector angeschafft werden, der auch nicht kompatible Fernseher in die Lage versetzt, den Ton per Bluetooth auszusenden. Das ist kein Mangel der Hörgeräte, sondern des Fernsehers.

Dennoch ist es so, dass ich in bestimmten Situationen zu wenig verstehe – also habe ich mir für einen schlappen Tausender ein Roger-Tischmikrofon „geleistet“.

Die Roger-Technologie ist in meinen Augen ein wahrer Segen. Durch externe Mikrofone werden Schwerhörige in die Lage versetzt, bei Konferenzen, Vorträgen und in schwierigsten Hörumgebungen am Gespräch teilnehmen zu können. Das muss und soll sich aber nicht jeder leisten.
Durch eine gute Einstellung der Phonak Paradise lässt sich in den allermeisten Fällen auch ohne den Kauf von weiterem Zubehör ein super Sprachverstehen erreichen. Nach meiner Erfahrung sind Hörgeräte, mit denen das nicht gelingt, üblicherweise falsch oder schlecht eingestellt.

Aber noch blöder fand ich, dass ich mir ein neues Smartphone kaufen musste, weil Phonak erst ab der Androidversion 10 seine App zur Einstellung der Geräte freigegeben hatte – mein Samsung S7 hatte jedoch nur Android 8 und ließ sich auch nicht aufpeppen.

Phonak ist hier nicht der Übeltäter, sondern Samsung. Phonak hat sich bei der Entwicklung der App an den seinerzeit aktuellen Bluetooth-Standard gehalten. Apple hat diesen Standard problemlos unterstützt. Bei Android handelt es sich hingegen um ein offenes Betriebssystem, bei dem alle Hersteller eigene Anpassungen vornehmen und selbst darüber entscheiden, welche Androidversion mit welchen Features auf die Smartphones aufgespielt werden. Man kann sich ja nicht ein Produkt kaufen, das bestimmte Mindestvoraussetzungen erforderlich macht, und dann darüber Beschwerde führen, dass die von einem genutzten anderen Geräte eben diese Mindestanforderungen nicht erfüllen.

So hat mich der gesamte Spaß in einer normalen Mittelklasse so viel Geld gekostet, wie ich eigentlich gar nicht hatte. – Aber hören ist eben lebenswichtig.

Bei den Phonak Paradise handelt es sich nicht um die Mittelklasse. Das sind schon Premium-Geräte, vor allem in den höheren Technikstufen.

Ich wage nur zu schätzen, was Ihre Geräte an Zuzahlung gekostet haben – und dazu dann noch eine Apple Watch.

Ich habe die Hörgeräte, auf die Sie Bezug nehmen, von der Firma Phonak für einige Wochen zur Verfügung gestellt bekommen. Meine 2–3 Jahre alte Apple-Watch habe ich mir wegen der EKG-Funktion geleistet, die ja jetzt im Wesentlichen mit dazu beigetragen hat, dass ein wichtiges gesundheitliches Problem bei mir gelöst werden konnte.

Puls und Blutdruck kann man doch ganz einfach mit Blutdruckmessgeräten täglich messen – für mein Empfinden ist das nicht die vorrangige Aufgabe von Hörgeräten.

Im Grunde mag Ihnen bei dieser Aussage fast jeder zustimmen, wenn man die Sache oberflächlich betrachtet. Ein Durchschnittshörgeräteträger benötigt keinen Pulssensor oder weitere Sensoren in den Ohren. Man kann tatsächlich den Puls durch Tasten und den Blick auf einen Sekundenzeiger ohne so etwas ermitteln.
Diese Fit-Technik wendet sich u. a. besonders an sportive Menschen, die durch die Ermittlung von Pulsraten und zurückgelegten Schritten ihre Cardio-Bilanz und Fitness-Fortschritte im Auge behalten wollen.
Ein weiterer Aspekt ist aber, dass die vorhandene und noch kommende Sensorik insbesondere auch für ältere Menschen gedacht ist, die kognitiv oder physisch nicht gut in der Lage sind, ihre Vitalwerte selbst regelmäßig zu erheben. Mit der modernen Technik, eingebaut in Geräte, die tagtäglich lange getragen werden, gibt es eine zuverlässige Quelle für Daten, die von Angehörigen und Pflegepersonal ausgewertet werden können. Besonders interessant ist beispielsweise eine Sturzerkennung, die automatisch einen Notfallkontakt verständigen kann.

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