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Vorsicht vor dem JA am Telefon

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Sagen Sie nicht Ja am Telefon! Frau Rebenbürger aus dem Saarland erlebte Folgendes:

Eines Tages klingelte vormittags um 11 bei Ihr das Telefon. Die 64-jährige Hörgeräteträgerin meldete sich und am anderen Ende war ein junger Mann.

Frau Rebenbürger: „So schnell, wie der geredet hat, habe ich den gar nicht verstanden. Ich frage zurück, was er denn will. Ganz schnell hat er dann geredet und am Ende fragte er mich: ‚Haben Sie mich verstanden, liebe Frau Rebenbürger?‘
Ich sagte nein und hörte schon, wie er seufzte. Ich führte das Seufzen darauf zurück, dass ihm das Gespräch mit mir als Schwerhöriger zu mühsam vorkam. Also sagte ich ihm, dass ich schlecht höre, vor allem am Telefon. Da sprach er dann ganz langsam: ‚Wenn ich so langsam spreche, können Sie mich dann gut verstehen?‘. Daraufhin habe ich dann ja gesagt. Und dann fragte er noch: ‚Dann kann ich Ihnen ja in Ruhe erklären, um was es geht. Verstehen Sie mich jetzt gut?‘ Ich sagte wieder ja. Dann hatte es der Mann auf einmal eilig. Es gehe um ein Mobilfunkabo. Er wolle mir ein Handy schicken und ich könne unter verschiedenen Tarifen wählen. Das habe ich abgelehnt. Mein Enkel Martin macht das alles für mich.
Da sagte der Mann am Telefon: ‚Kein Problem Frau Rebenbürger, auf Wiederhören‘.
Aber die Leitung war nicht tot, der Mann war zwar weg, dafür las mir aber eine Frauenstimme vom Band Geschäftsbedingungen vor. Ich habe dann aufgelegt.“

Die alte Dame hatte weder etwas bestellt, noch einen Auftrag erteilt.
Trotzdem erhielt sie wenige Tage später Vertragsunterlagen. Glücklicherweise hatte sie die Frage nach der Bankverbindung nicht beantwortet. Sonst hätte sie gleich Handy und Vertrag bekommen.
So bekam sie erstmal nur eine Rechnung.

Die betrügerische Masche läuft so:
Die Anrufer wollen Sie zu einem Kauf oder Vertragsabschluß überreden.
Sie stellen Ihnen harmlos scheinende Fragen.
Sie beantworten die Fragen wahrheitsgemäß mit Ja.
Hinterher wird dieses Ja als Zustimmung in das Gespräch hineinkopiert. Das hört sich dann aber so an, als habe der Verkäufer Sie gefragt, ob Sie das haben wollen und Sie hätten ja gesagt.

Ihr Enkel rief dann dort an, wurde aber abgewimmelt. Die Oma hätte am Telefon einen Vertrag geschlossen, das habe man mitgeschnitten. Ihr seien die Bedingungen mehrmals vorgelesen worden und sie habe immer JA gesagt. Die Aufzeichnungen lägen vor und aus dem Vertrag käme die Oma nicht so leicht raus.

Schon nach 2 Monaten meldete sich ein Inkassobüro, die anfängliche Rechnungsforderung von 298,- € war auf das Doppelte gestiegen.

Martin und seine Oma erstatteten Anzeige. Das einzig Richtige, was man tun kann.
Glücklicherweise waren sie nicht die Einzigen. Der Polizei war dieses Callcenter und diese Masche schon bekannt.
Für Frau Rebenbürger ist die Sache am Ende gut ausgegangen.
Sie musste nichts bezahlen.

Aber Sie können morgen schon Opfer dieses Schwindels werden.

Seien Sie skeptisch wenn unbekannte Rufnummern Sie anrufen.
Das gilt auch bei unterdrückten Rufnummern.
Machen Sie keine Zusagen am Telefon.
Bitten Sie immer um die Zusendung von Unterlagen.
Nennen Sie keine Bankverbindung.
Sagen Sie nie JA.
Brummen Sie zustimmend oder sagen Sie nur Hmmmm.
Bitten Sie sich Bedenkzeit aus.

Bild: seografika / Pixabay

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 8. August 2018 | Peter Wilhelm 8. August 2018

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