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Fragen an die Redaktion

Trotz teurer Hörgeräte kann ich nichts verstehen

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Ich muss augenblicklich ein Hörtraining mit machen. Denn ich habe vor 14 Tagen zwei Hörgeräte bekommen, weil ich nicht mehr gut höre.
Obwohl es aber sehr teure Geräte sind (2.200 € pro Ohr) kann ich damit nichts verstehen. Ich höre alles laut, kann aber keine Stimmen oder Sprachen heraushören. Ich höre sozusagen einen einheitlichen Lärmbrei.

Ich hatte die Hörgeräte jetzt mit auf unserem Betriebssommerfest. Da ging gar nichts. Ich habe mit Hörgerät genauso viel gehört wie mit ohne nur lauter.
Nur Geschepper, Geklapper, Musik, das war alles laut, Die einzelnen Stimmen konnte ich nicht hören.
Ich bin so unzufrieden und verzweifelt.
Bitte helfen Sie mir!!!!

Aus der Ferne ist sowas schwer zu beurteilen. Aber ich mag es dennoch versuchen.
Wenn Sie schon ohne Hörgeräte extrem schlecht hörten, dürfen Sie von den neuen Geräten keine Wunder erwarten.
Hörgeräte können weder zaubern, noch wachsen Ihnen sofort neue, gesunde Ohren.
Hörgeräte sind Hörprothesen. Diese sollen Ihnen beim Hören helfen.

Hörgeräte selbst können nicht hören, das müssen Sie tun.

Nun ist es aber so, dass Sie nach langer Schwerhörigkeit das Hören verlernt haben. Ihr Hörgehirn muss sich wirklich erst wieder an die wiedergewonnenen akustischen Eindrücke gewöhnen. Das geht in Ihrem Fall weder von heute auf morgen, noch innerhalb von 14 Tagen.
Aus gutem Grund hat Ihnen Ihr Hörakustiker ein Hörtraining vorgeschlagen.
Im Verlaufe dieses Trainings soll Ihr Hörgehirn, wenn wir das mal so nennen wollen, wieder an das Verstehen menschlicher Sprache langsam herangeführt werden.
Das ist ein Lernprozess, der eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt.

Führen Sie bitte unbedingt ein Hörtagebuch.
Ein alter leerer Kalender reicht. Notieren Sie dort, in welcher Hörsituation Sie sich befinden. Auf dem Markt? Im Konzertsaal? In der Straßenbahn? In ruhiger Umgebung? In größerer Gesellschaft?

Schreiben Sie dann dazu auf, was Ihnen am Hörerlebnis nicht gefällt.
Stimmen zu leise, Störgeräusche zu laut, Windgeräusche, Rückkopplungen, überlaute Höreindrücke usw.

Bleiben Sie aber auch aufmerksam für positive Eindrücke. Auch wenn es anfangs wenige sind. Notieren Sie, in welcher Situation die Hörgeräte doch ganz gut funktionieren. Z.B. beim Radiohören, beim Gespräch zu zweit usw.

Diese Notizen sollten Sie ganz akribisch führen und möglichst viele Einträge machen.
Das hilft Ihnen dann, wenn Sie bei Ihrem Akustiker sind, ihm genau beschreiben zu können, was alles nicht so richtig funktioniert.

Bei Geräten in dieser Preisklasse hat der Hörakustiker nämlich noch einen großen Spielraum nach oben. Er kann an so vielen Stellen in der Software noch was verändern, dass es ein Wunder wäre, wenn er das für Sie nicht passend hin bekommt.

Bleiben Sie nicht unzufrieden! Tauschen Sie sich viel und oft mit dem Hörakustiker aus!
Machen Sie auf jeden Fall das Hörtraining weiter! Geben Sie auf keinen Fall auf!

Sie werden sehen, dass die Welt in ein paar Wochen ganz anders aussieht.

Ganz wichtig: Tragen Sie die Hörgeräte oft und lange! Sonst kommt es zu Anfangsschwierigkeiten.

Foto: marcellomigliosi1956 / Pixabay

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 8. August 2018 | Peter Wilhelm 8. August 2018

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