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Trägt die Hörgeräte verkehrt herum: Lösung verzweifelt gesucht

quattro

Da ich hier jetzt gelesen habe, das Herr Wilhelm ein Experte in Sachen Hörgeräten ist, versuche ich mein Glück halt mal hier.
Es wird eine etwas längere Ausführung meiner Geschichte werden, da ich seit 5 Jahren vergebens, ein passendes Hörgerät suche. Nach fünf Hörstürzen, ausgelöst durch Zeitdruck und Stress, hab ich einen Mittelton und Tiefton Verlust.

Jeder Hörgeräteakustiker, (27 Hörgeräteakustiker, 33 Hörgeräte ) sagt mir, dass (nur)v4% von 100 einen solchen Hörverlust haben, wie ich es habe. Durch Zufall fand ich heraus, das, wenn ich die Hörgeräte nach vorne trage, anstelle hinter dem Ohr, ich meine Mitmenschen besser verstehe.

Also habe ich mir einen Hörgeräteakustiker gesucht, der sich auf mich einlässt. (Bei einem Hörakustiker) hat ein netter Mitarbeiter mir meine Hörgeräte so umgemodelt, das ich sie vorne tragen kann. Befestigt mit einem Ohrringstecker. Die Hörgeräte sind von Starkey. Das Problem ist, der Kabel ist zu lang. Die Firma Starkey kann sie nicht kürzen, auch nicht auf mein betteln hin. Da der Kabel zu lang ist, rutscht der Hörer bei jeder Bewegung aus der Position.

Probeweise habe ich Lyric Hörgeräte 2 Wochen getragen, die waren ein Traum, doch ich habe allergisch drauf reagiert und meine Ohren waren entzündet, das ich diese wieder zurück geben musste.

In 5 Jahren konnte ich nur 2 Wochen am Leben teilnehmen. Warum ich ihnen so ausführlich schreibe, ist, das mein ganzes Leben eine Qual ist. Ich kann nicht mehr an Unternehmungen teil nehmen, kein Treffen mit Freunden, kein Eisdielen Besuch, keinen Kontakt mehr zur Aussenwelt habe. Mein Leben beschränkt sich auf Arbeit, die ich sehr schlecht bewältigen kann, da ich mit älteren zu pflegenden Personen zu tun habe, die auch noch sehr leise sprechen. Nach 4 Stunden Arbeit, ist meine Konzentration auf dem Nullpunkt.

Ich kann nicht telefonieren, weil ich nicht s verstehe, auch wenn ich den Menschen am anderen Ende darauf hinweise, bitte langsam und deutlich zu sprechen. Mein einziger Kontakt, der funktioniert, ist das schreiben. Es ist ein zweier Gespräch möglich in Lautloser Umgebung. Wenn wichtige Gespräche anliegen, muss mein Lebensgefährte mich begleiten und die Lücken füllen und übersetzen im Gespräch. Fernsehn schauen mit Kopfhörern für Hörgeschädigte am Abend, das ist mein Ausgleich für den Tag. Da kann ich zu 90% alles verstehen. Mit den Kopfhörern schlafe ich auch ein, die mir mein Lebensgefährte dann entfernt. In stiller Umgebung kann ich nicht einschlafen, da dann meine Tinnitus Geräusche , 5 an der Zahl mich am einschlafen hindern. Die Tinnitus Geräusche kann ich Tagsüber verdrängen.

In der Hoffnung, das Sie meine Geschichte bis zum Ende gelesen haben und nicht Vorzeitig abgebrochen haben, ,, Bitte ich Sie um Hilfe,, .

Herzlichen Dank für diese ausführliche Schilderung Ihres Leidensweges. Sie können mir glauben, dass wir erst einige Zeit benötigten, um das alles zu verstehen und die verschiedenen Möglichkeiten zu besprechen.

Es ist natürlich klar, dass Hörgeräte in standardisierter Form vorgefertigt werden. So wie sie von den Hörgeräteherstellern geliefert werden, passen sie von der Bauform her für die berühmten 99,9% der Menschen. Wahrscheinlich sind es sogar 99,9999999%.
Uns und auch den Hörakustikern, sowie den Hörgerätefirmen ist bewußt, dass es aber einen gewissen, sehr kleinen Prozentsatz von Hörgeschädigten gibt, die mit den standardisierten Lösungen nicht zurecht kommen.
Die Gründe können hier mannigfaltig sein.

Die von Ihnen gefundene Lösung, die Hörgeräte verkehrt herum zu tragen, ist in der Tat sehr ungewöhnlich. Es ist interessant, dass Sie auf diese Weise besser hören. Aber das ist natürlich keine wirkliche Lösung.

Ich würde Ihnen empfehlen, ganz von Hörgeräten in herkömmlicher Bauart weg zu gehen. Sprechen Sie mit Ihrem Hörakustiker bitte über Knochenleitungshörgeräte. Wir kennen beispielsweise die Hörgeräte von Adhear sehr gut.

In Kürze aber vorweg: Adhear-Knochenleitungshörgeräte arbeiten nach einem anderen Prinzip als herkömmliche Hörgeräte. Normale Hörgeräte nehmen den Schall über Mikrofone auf, verstärken und verändern ihn und geben ihn über Lautsprecher direkt in den Gehörgang wieder ab.
Nun gibt es aber Menschen, die mit dieser Trageweise und der dadurch erzielten Schallleitung nicht zurecht kommen. Beispielsweise sind das Menschen, die von Geburt an oder durch einen Unfall keinen Gehörgang haben.

Knochenleitungshörgeräte werden deshalb (beispielsweise die von Adhear) hinter dem Ohr angeklebt. Sie nehmen den Schall über Mikrofone auf und verwandeln ihn nun nicht in Schall, sondern in Vibrationen, die auf den Schädelknochen übertragen werden und so vom Innenohr wahrgenommen werden können.

Das funktioniert sehr gut, das habe ich selbst ausführlich ausprobiert.

An Ihrer Stelle würde ich es damit zunächst einmal versuchen.

Hilft das auch nicht, müsste man sich eine andere Lösung überlegen. Es kann z.B. sein, dass Ihre Knochenstruktur keine vernünftige Knochenschallleitung erlaubt. Das ist bei ganz wenigen Menschen der Fall.

Wenn also normale Hörgeräte nicht gehen, wenn selbst das kleine Lyric nicht funktioniert und wenn auch Knochenleitungshörgeräte nichts bringen, dann wäre evtl. für Sie ein Cochlea-Implantat (CI) das Richtige.

Besprechen Sie diese Lösungen mit Ihrem Hörakustiker und Ihrem HNO-Arzt.

Auf jeden Fall gibt es eine Lösung, die besser ist, als der Zustand des Leidens, den Sie hier beschreiben.

Sollten Sie noch weitere Fragen haben, oder sollte ich etwas nicht richtig verstanden haben, melden Sie sich bitte herzlich gerne.

Bitte verzeihen Sie, dass wir lange benötigten, um Ihren ungewöhnlichen Fall intern und mit Hörgeräteherstellern, sowie Akustikern zu besprechen.
Suchen Sie sich in jedem Fall einen Hörakustiker, der sich mit Knochenleitungshörgeräten und CI auskennt.

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Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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In der Rubrik „Fragen an die Redaktion“ finden Sie unsere Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die uns tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen und die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Es handelt sich also bei den Fragen um redaktionell meist nicht bearbeitete und auf ihren Wahrheitsgehalt hin nicht überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich, die Redaktion macht sich die Aussagen nicht zu eigen.

Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 30. Januar 2020

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