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Fragen an die Redaktion

Kann ich mir das Ohr brechen?

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Ich habe eine Frage: Man hört doch oft den Spruch: „Brich mir mal nicht mein Ohr!“. Gemeint ist damit, dass jemand einem langatmig Quatsch erzählt.
Die Frage an Sie als Ohren-Fachleute: Kann ein Mensch sich wirklich das Ohr brechen?

Tina (16) aus Fulda

Unsere Ohren sind extrem flexibel. Sie bestehen überwiegend aus mehr oder weniger verformbarem Knorpel.
Solche weichen Strukturen können, im Gegensatz zu starren Strukturen wie Knochen, nicht brechen.
Also lautet die Antwort: Nein, man kann sich nicht die Ohren brechen.

Allerdings können die Ohren auf verschiedene andere Weisen verletzt werden. Schnitte, Verbrennungen und Quetschungen, sowie Schläge können den Ohrmuscheln ganz schön was anhaben.

Google ist voll von entsprechenden Anfragen besorgter Eltern und noch voller von breitbrüstig vorgetragenem Halb- und Nichtwissen.

Unter Boxern und Ringern ist das sogenannte Blumenkohlohr bekannt.
Hierbei handelt es sich um eine Deformation des Ohres nach Schlägen, Tritten oder Stürzen auf das Ohr.
In der Folge kommt es zu Blutergüssen und einer damit einhergehenden Fehlversorgung des Knorpelgewebes. Es entstehen meist nicht reversible Entstellungen in Form von Beulen, Verwachsungen und Knoten, die dem Ohr sein typisches Aussehen geben.

Betroffen kann im Grunde jedermann sein. Aber in erster Linie trifft dies Sportler, die Kampfsportarten oder Kontaktsportarten ausüben.
Bei frühzeitiger Behandlung kann diese Deformation vermieden werden. Diese unterbleibt aber oft, entweder aus Unkenntnis oder aber weil das so erworbene entstellte Ohr wie eine Art Trophäe und als Zeichen der Zugehörigkeit oder Verbundenheit mit gewissem Stolz getragen wird.

Das weiß Wikipedia zum Blumenkohlohr:

ohr brechen

Das Blumenkohlohr oder Ringerohr ist eine bleibende Entstellung des äußeren Ohres, die durch Blutergüsse in der Ohrmuschel (Othämatome) entsteht, wenn es zur bindegewebigen Organisation des Blutergusses kommt oder die Versorgung des Knorpelgewebes mit Nährstoffen verhindert wird und dieses zugrunde geht.
Hoergeraet
Blutergüsse am Ohr sind in der Regel schmerzlos; wegen der möglichen Spätfolgen sollte man dennoch auch bei kleinen, nur tastbaren Hämatomen einen Arzt aufsuchen. Kleine Schwellungen werden meist mit Druckverband oder Punktion behandelt, bei größeren muss operiert werden.

Blutergüsse sind die Folge von Gewalteinwirkungen wie Schlägen aufs Ohr oder scharfes Knicken der Ohrmuschel. Besonders betroffen sind daher Personen, die Sportarten wie Judo, Ringen, Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), Rugby, Wrestling, Boxen oder Mixed Martial Arts (MMA) ausüben.

Auch durch Polychondritis kann ein Blumenkohlohr entstehen.

Seite „Blumenkohlohr“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. November 2017, 07:19 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Blumenkohlohr&oldid=171088190 (Abgerufen: 14. Dezember 2018, 09:14 UTC)

Theoretisch besteht auch die Möglichkeit, dass ein Ohr sich verknöchert.
Hier spricht man dann von einer Ossifikation. Dabei verknöchert die Ohrmuschel. Allerdings sind weltweit bisher nur ganz wenige Fälle dieses Phänomens berichtet worden. Meist sind Erfrierungen oder ganz selten auftretende Altersveränderungen der Grund.
Da es sich hier dann um knöcherne Strukturen handelt, wäre rein theoretisch bei diesen wenigen Sonderfällen ein Brechen des Ohres möglich.

Normalerweise ist es aber nicht möglich, sich ein Ohr zu brechen.

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Hinweis:

Diese Einschätzung gibt nur persönliche Meinung und Erfahrungen wieder. Vor Entscheidungen in Rechts-, Steuer- und Medizinfragen bitte immer eine Fachperson fragen. Das ist günstiger als Sie denken. Verlassen Sie sich nie auf Wissen, das Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben!

Bild:
Wikipedia-Zitat: Von Drvikram008 CC BY-SA 3.0, Link
Titelbild: Pixabay

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In der Rubrik „Fragen an die Redaktion“ finden Sie unsere Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die uns tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen und die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Es handelt sich also bei den Fragen um redaktionell meist nicht bearbeitete und auf ihren Wahrheitsgehalt hin nicht überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich, die Redaktion macht sich die Aussagen nicht zu eigen.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 14. Dezember 2018 | Doc-Riemenschnayder 14. Dezember 2018

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