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E-Doping beim Schach

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Wir wissen es alle: Beim Sport wird oft hemmungslos gedopt. Die Athleten nehmen Substanzen ein, die das Muskelwachstum oder die Leistungsfähigkeit steigern.
Mit Urin- und Blutproben versuchen die Verbände und Dopingüberwacher dem Herr zu werden.

Aber es wird eben nicht nur durch die Einnahme verbotener Substanzen gedopt. Kaum beachtet wird das E-Doping, das Dopen mittels elektronischer Hilfsmittel.

So wird beispielsweise von Radsportlern berichtet, die sich einen Elektromotor in ihr Fahrrad einbauen ließen, um müheloser und schneller voran zu kommen.
Die moderne Technik hat die Antriebe so klein werden lassen, dass sie im Tretlager oder der Hinterradnabe Platz finden.

Hoergeraet

Elektromotoren und Akkus sind heute winzig. Sie passen auch in Rennräder

Die Akkus werden in den Rohren des Rahmens versteckt.
Hiervon gibt es Aufnahmen im Internet. Im folgenden Video sehen Sie auf eindrucksvolle Weise, wie sich das Hinterrad nach einem Sturz motorisch betrieben immer noch weiter dreht:

Aber auch bei einem Sport, bei dem es auf rein körperliche Höchstleistungen gar nicht ankommt, wird gedopt: Beim Schach.
Wer glaubt, bei diesem Denksport sei elektronisches Doping nicht möglich, der irrt.

Jetzt gerade findet in Georgien die Schach-Olympiade statt.
Die Denksportler werden dabei von einer Anti-Betrugs-Einheit überwacht.

Hoergeraet

Diese Einheit besteht aus 18 Frauen und Männern. Sie sollen darauf achten, dass sich keiner der Sportler unerlaubter Hilfsmittel bedient.
Schon bei der Eingangskontrolle muss sich jeder Spieler einer Kontrolle unterziehen. Handys, Funkgeräte und andere elektronische Helfer sind sowieso verboten.
Sie werden mit Metalldetektoren aufgespürt.

Was hat das mit Hörgeräten zu tun? Nun, Sie können es sich vielleicht schon denken:
Unangenehm aufgefallen sind in der Vergangenheit angeblich schwerhörige Spieler. Oft genug entpuppte sich das angebliche Hörgerät als Funkohrhörer.
Ähnlich wie beim Abitur- oder Führerscheinbetrug (Hoergeraete-info.net berichtete) geht es hier darum, dass eine Person, die sich außerhalb des Raumes befindet, dem Spieler die nächsten Spielzüge zuflüstert. So spielt manch ein Schachmeister nicht gegen einen menschlichen Gegner, sondern gegen eine ganze Armada von Schachcomputern, die überall auf der Welt stehen können.

Oft waren solche Informationsüberträger auch in Hüten oder Kappen versteckt.

Auch die strengen Kontrollen der Anti-Betrugs-Einheit werden nicht verhindern können, dass Schachspieler zu solchen Hilfsmitteln greifen.

Hörgeräte beispielsweise können so klein sein, dass sie nahezu unsichtbar im Gehörgang verschwinden. Und bald schon wird es solche Geräte auch mit Funktechtnik geben.
Es ist aber auch denkbar, dass Signalgeber als kleine Chips unter dem Haar getragen oder gar unter die Haut gepflanzt werden.

Doch so weit muss man gar nicht gehen. Ein Profi-Pokerspieler sagte einmal, es reiche aus ein per Funk steuerbares Zäpfchen im Allerwertesten zu tragen und sich durch kurze Morsezeichen per Vibration Vorschläge für die nächsten Spielzüge übertragen zu lassen.

Was kann helfen?
Nun, es scheint auf der Hand zu liegen: Es darf nur noch Spielstätten geben, die nach außen gegen Funksignale abgeschottet sind.
Das ist aber schwerer zu realisieren, als man denkt.

Bilder:

Titel: JESHOOTScom / Pixabay
Radrennen: maxmann / Pixabay
Schach: PIRO4D / Pixabay

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 1. Oktober 2018 | Peter Wilhelm 1. Oktober 2018

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